Zukunftsfähigkeit: Nachhaltige Investitionen als Chance

Hinsichtlich der steigenden Energiekosten, den immer knapper werdenden Ressourcen und den zunehmenden regulatorischen Anforderungen beginnen Unternehmen ihre Investitionen vermehrt auf Nachhaltigkeit zu konzentrieren. Der fortschreitende Klimawandel und die damit einhergehenden globalen Veränderungen machen eine Unternehmensführung ohne Auseinandersetzung mit den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit nahezu unmöglich. Die Anpassung der Investitionsschwerpunkte eines Unternehmens in Richtung ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit kann dabei helfen, diese Veränderungen zu bewältigen und das Unternehmen langfristig zu stärken.

Eine aktuelle Studie der Managementberatung Horváth zeigt, dass Unternehmen europaweit planen, ihre Investitionen in ökologische Nachhaltigkeit zu steigern. Bereits für das Jahr 2023 haben deutsche und europäische Unternehmen angesetzt, diese Investitionen um durchschnittlich 16 Prozent aufzustocken. Damit umfassen die für 2023 geplanten Investitionen im Durchschnitt zu mehr als einem Viertel – um genau zu sein zu 27 Prozent – nachhaltige Bereiche. Die in der Studie befragten Unternehmen, deren Jahresumsatz fünf Milliarden Euro übersteigt, haben ihre nachhaltigen Investitionen sogar um durchschnittlich 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Es zeigt sich: Unternehmen aller Größen folgen dem Trend der steigenden Beschäftigung mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Worin liegen die Vorteile?

Die meisten Unternehmen investieren nicht aus reinem Interesse an der Umwelt zunehmend in ihre Nachhaltigkeit. Vielmehr zeigt sich, dass ein Vorsprung in diesem Bereich oft auch einen Wettbewerbsvorteil mit sich bringt. Unternehmen werden dadurch stärker motiviert, ihr Kapital für nachhaltige Zwecke einzusetzen.

Zu den Vorteilen für Unternehmen gehören eine höhere Marge, eine verbesserte Zukunftsfähigkeit sowie eine gesteigerte Attraktivität für Investoren. So kann ein Unternehmen bei Investoren punkten, die bei der Wahl ihrer Anlagen auf ökologische Aspekte achten, wenn es selbst in nachhaltige Bereiche investiert. Hinzu kommt, dass Umweltschutz auch für Kunden wichtiger wird. Immer häufiger beginnen Verbraucher, ihren ökologischen Fußabdruck zu hinterfragen. Beim Einkauf steht nicht mehr das Motto „Hauptsache günstig“ im Vordergrund. Ganz im Gegenteil ist es so, dass etwa 50 Prozent der deutschen Verbraucher bei einer Kaufentscheidung darauf achten, wie ökologisch, ökonomisch und sozial verantwortlich ein Produkt – und damit auch das dazugehörige Unternehmen – ist. Zudem geben 37 Prozent der Verbraucher an, gänzlich auf Produkte und Dienstleistungen zu verzichten, die negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Fakt ist: Unternehmen, die sich an diese Werte anpassen, steigern ihre Beliebtheit beim Kunden. Der Umsatz eines Unternehmens und dessen Popularität können folglich durch höhere Investitionen in Nachhaltigkeit gesteigert werden.

Wie werden die Investitionen finanziert?

Trotz der vielen Vorteile stellt das stärkere Engagement von Unternehmen für nachhaltige Bereiche immer noch eine Herausforderung dar. Unternehmer schätzen die Bereitschaft von Kunden, für nachhaltige Produkte einen höheren Preis zu zahlen, als zu gering ein. Deshalb gehen sie fälschlicherweise davon aus, je nach Branche höchstens ein Drittel der anfallenden Extrakosten durch ihre Kunden refinanzieren zu können. Die Kosten der Investitionen, die nicht von den Kunden getragen werden, gleichen Unternehmen meist durch verschiedene Förderungsoptionen aus. Dazu gehören z.B. staatliche Förderungen oder die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, die Investitionen in nachhaltige Zwecke unterstützen.

Das Investieren in die Nachhaltigkeit eines Unternehmens geht mit vielen Vorteilen einher. Wer sein Unternehmen zukunftsfähig gestalten möchte, sollte möglichst früh mit Investitionen in nachhaltige Zwecke beginnen, um die Attraktivität beim Kunden zu steigern und die eigene Konkurrenzfähigkeit auszubauen. Die Hürde der Finanzierung kann dabei meist einfacher als gedacht an den Konsumenten abgegeben oder durch Fördermittel gesichert werden.

 Autor

Maria Marchlick , Redakteurin beim VSRW-Verlag


Vorheriger Artikel

Steuertipp: Wann sind Aufwendungen von der Steuer abziehbar, die ein Dritter bezahlt hat?

Nächster Artikel

Informationsaustausch: Schlechte Unternehmenskommunikation schadet dem Erfolg

Ähnliche Artikel