In Krisenzeiten ins Business investieren

Krisen können genau die richtige Zeit sein, um in das eigene Geschäft zu investieren

Eine sinnvolle Investition von Unternehmen in Krisenzeiten kann eine Chance sein. Krisen sollten nicht ausschließlich als Bedrohung wahrgenommen werden. Krisen zeigen Schwachstellen auf, die in florierenden Zeiten nicht wahrgenommen wurden und deren Beseitigung nicht dringlich erschien. In der Krise entsteht nun das Gefühl, Veränderungsprozesse in Angriff nehmen zu müssen.

Krisen verändern Bedürfnisse und Märkte

Krisen verändern die Bedürfnisse der Kunden und damit die Märkte. Wenn man diese Veränderungen rechtzeitig erkennt, schaffen Krisen auch Wachstumsmöglichkeiten, wenn man gezielt in die Zukunft investiert. Unternehmen reagieren in Krisen oft hektisch und ergreifen zunächst naheliegende Maßnahmen, um Kosten zu senken. Es wird am Marketing gespart, anstatt in Werbung zu investieren. Selbst eine neue Messewand gilt plötzlich als luxuriöse Investition. Innovationen und Weiterbildungen werden reduziert und Lagerbestände verkleinert. Investitionen werden aufgeschoben, neue Projekte verzögert oder sogar abgebrochen, Personal wird abgebaut und auf Neueinstellungen wird gleich ganz verzichtet. Das alles kann sich rächen, wenn die Konjunktur wieder Fahrt aufnimmt und man auf Kundenbedürfnisse nicht mehr angemessen reagieren kann. Wir haben die Folgen solchen Handelns erlebt und erleben sie noch, sei es im Luftverkehr, in der Gastronomie oder auch in anderen Branchen.

Aus Krisen müssen Unternehmen lernen

Krisen sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel, selbst wenn wir uns jetzt in besonders krisenerschütterten Zeiten wähnen. Allein in den letzten 30 Jahren gab es weltweit weit mehr als 400 nennenswerte wirtschaftliche Krisen, von regional begrenzten Problemen und industriespezifischen Krisen ganz abgesehen. Krisen sind nichts Unvorhersehbares oder Seltenes. Jeweils Anfang der 1980er, 1990er und 2000er Jahre gab es eine globale Rezession, die etwa 17 Prozent aller börsennotierten Unternehmen nicht überstanden haben. 40 Prozent der Unternehmen konnten auch drei Jahre nach Ende der Krisen nicht zu ihrem Gewinnniveau zurückkehren. Knapp 10 Prozent der Unternehmen aber gingen gestärkt und mit Gewinnen aus den Krisen hervor und setzten sich von Wettbewerbern in der eigenen Branche deutlich ab.

Investition für zukünftiges Wachstum

Zu den Krisengewinnern zählten nicht jene Unternehmen, die ihre Kosten besonders schnell reduzierten, sondern die, die klug in zukünftiges Wachstum investierten. Untersuchungen von Unternehmen während und nach der Finanzkrise von 2007 bis 2009 haben das noch einmal bestätigt. Gerade mittelständische Unternehmen wie Zulieferer für die Großindustrie gingen aus der Rezession gestärkt hervor, wenn sie in ihre Infrastruktur, in ihre Kompetenzen und in ihre Mitarbeiter investiert hatten. Für Unternehmen ist es immer notwendig, eine langfristige Perspektive zu ergreifen, anstatt kurzfristige Maßnahmen zur Kostenreduzierung durchzuführen. Flexibel denken und nicht in Strukturen zu verharren, ist die einzige Möglichkeit, zukunftsfähig zu bleiben.

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