Finanzieren nach der Gründung: Gesundes Essen und die passende Finanzierung

Junge Unternehmen benötigen nicht nur bei der Gründung Geld und Expertise. Wenn es um Festigung am Markt, Entwicklung und Wachstum geht, ist es ebenfalls gut, einen soliden Partner an der Seite zu haben, wie das Beispiel des Kölner Unternehmens MaKE. Food GmbH zeigt.

Vor ein paar Monaten erhielten die Kundinnen und Kunden sowie Geschäftspartnerinnen und -partner des Kölner Unternehmens MaKE. eine besondere Mail. Darin stand u.a.: „Danke an alle Investoren, die an uns glauben und von MaKE. überzeugt sind und mit uns weiter wachsen wollen. Mit der Sparkasse KölnBonn haben wir dazu eine klassische Finanzierungspartnerin langfristig ins Boot geholt, die uns vertraut und uns darin bestärkt, unseren Weg gemeinsam erfolgreich weiterzugehen.“

Rückblende: 2018 gründeten Tobias Drabiniok, Peter Falk und Kai Groß mit einem weiteren Partner, der nicht mehr dabei ist, die MaKE. Food GmbH, kurz: MaKE. Ihre gemeinsame Idee: Sie wollten leichtes und abwechslungsreiches Mittagessen mit vegetarischem und veganem Schwerpunkt für Menschen in Büros und Homeoffice anbieten.

Binnen weniger Jahre wuchs das Startup zu einem prosperierenden Jungunternehmen mit inzwischen 120 Mitarbeitenden heran. Es bietet gesundes Essen in drei Shops in Köln, Bonn und Düsseldorf sowie per eigenem Lieferdienst. Ein weiteres Standbein ist Catering. Geliefert wird per Fahrrad – und in Pfandboxen.

Während der Corona-Pandemie gingen die Umsätze weiter in die Höhe. „Alle wollten gesundes Essen nach Hause geliefert bekommen“, erinnert sich Falk. Deshalb wollten die Gründer ihre Chancen nutzen und weitere Marktanteile gewinnen. Dafür benötigten sie Geld. „Wir mussten erheblich in unsere Stores und die Küchen investieren, außerdem in Digitalisierung, Marketing, Logistik und Personal“, zählt Drabiniok die Kostenfaktoren auf.

Also sprach er Oliver Hundenborn an. Den Seniorberater im FirmenCenter Köln-Innenstadt der Sparkasse KölnBonn kannte Drabiniok noch aus der Zeit, als er die Kölner Filialen der Café-Kette Woyton übernommen hatte. Die Sparkasse hatte damals mit einem Kredit geholfen.

Die Eigenkapitalbasis stärken

Hundenborn erkannte rasch die Herausforderung: Fremdkapital war zwar vorhanden, es gab Darlehen der Gesellschafter und von Dritten. Das Problem war eine zu geringe Eigenkapitalausstattung.

„Unser Bereichsleiter Philipp Brüse brachte deshalb eine Umfinanzierung ins Spiel“, erzählt Hundenborn. Die Idee: Die Sparkasse könnte die bestehenden Darlehen, die wegen teils hoher Zinsen und kurzer Laufzeiten problematisch waren, ablösen und in eine langfristige, das Eigenkapital stärkende Finanzierung überführen. „Er hatte sofort den Knackpunkt, aber auch das Potenzial des Unternehmens erkannt“, sagt Hundenborn.

Zusätzlich wurde Firmenkundenvorstand Uwe Borges hinzugezogen. Zu dritt besuchten sie die MaKE.-Gründer und feilten weiter an einem Gesamtpaket. Borges konnte dank des großen Netzwerks der Sparkasse dann den letzten fehlenden Baustein beisteuern: Er stellte den Kontakt zu einem geeigneten Ankerinvestor her. Dieser war interessiert, und so konnte die Sparkasse mit dessen Unterstützung ein langfristiges, großes Finanzierungspaket schnüren, das sich Sparkasse und Investor zu je 50 Prozent teilen.

Was den Teil der Sparkasse betrifft, handelt es sich um einen Rahmenkredit, der sich flexibel nutzen lässt, so wie es in der jeweiligen Situation am besten passt. Das mögliche Spektrum reicht vom Kontokorrentkredit über ein Investitionsdarlehen bis zu möglichen Bürgschaften.

Damit kann MaKE. nun weiter wachsen und seinen Bekanntheitsgrad kontinuierlich steigern. Die nächsten Ziele sind bereits gesteckt. Noch im Laufe dieses Jahres wird das Unternehmen erstmals schwarze Zahlen schreiben, geplant ist das dritte Quartal. Gleichzeitig bereitet es sich auf den vierten Standort vor: Frankfurt am Main. Rasch könnten weitere Standorte hinzukommen, denn ein weiteres Ziel ist es, ein Lizenzsystem für Franchisenehmer aufzubauen. Und das Unternehmen bereitet schon die nächste Finanzierungsrunde vor. Denn Wachstum bringt Geld – und braucht Geld.

Zur Person

Oliver Hundenborn

FirmenCenter Köln-Innenstadt der
Sparkasse KölnBonn

E-Mail: oliver.hundenborn@sparkasse-koelnbonn.de


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