Rund 300 geladene Gäste wurden Zeuge, wie Bonns Generalmusikdirektor Dirk Kaftan über Großleinwand ein Interview aus dem Etagenbett eines Schlafwagens gab. Solche und andere Skurrilitäten bestimmten die von Michaela Schaffrath moderierte Jubiläumsfeier des BaseCamps Bonn. Für die Macher Ehrensache, denn einen anarchisch-lustigeren Ort gibt es in der Bundesstadt (und darüber hinaus) bis heute nicht.
Als der Bonner Hotelier Michael Schlößer im August 2013 sein Vintage-Campinghotel in einer ehemaligen Lagerhalle eröffnete, reichten die Reaktionen von Verwunderung über Skepsis bis zu einhelliger Begeisterung. Konnte ein derart ungewöhnliches Konzept funktionieren und würde es sich langfristig bewähren? Ein Jahrzehnt später lautet die Antwort in beiden Fällen unbestreitbar: Ja! Anfang September beging das BaseCamp Bonn seine offizielle Zehnjahresfeier. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Kann das ein Hotel sein?
13 historische Wohnwagen im Themendesign, vier American Airstreams, zwei Schlafwagen der Deutschen Bahn, zwei VW-Bullis, ein Trabi mit Zeltdach und andere ungewöhnliche Vehikel, in denen man übernachten kann – allesamt untergebracht in einer ehemaligen Lagerhalle mit karibischem Flair. Kann das wirklich ein Hotel sein? Absolut.
2012 hatte Schlößer die Idee zu dem bis heute weltweit einzigartigen Konzept. 18 Monate dauerten die Vorarbeiten inklusive fantasievoller Gestaltung der Wohnwagen. Dann begann die Erfolgsgeschichte: Buchungsanfragen bis zu über ein Jahr im Voraus, begeisterte Besucher, weltweite Berichterstattung und außergewöhnliche Events. Den Deutschen Tourismuspreis konnten Schlößer und sein Team bereits im zweiten Jahr für sich verbuchen, der „Ludwig“ und weitere Auszeichnungen folgten rasch.
Zur Eröffnung mutmaßte der Guardian mit typisch britischem Humor: „Bonn läuft Gefahr, seinen Ruf als langweiligste Stadt Europas zu verlieren.“ Denn die Location bringt Fantasie, Farbe und junges internationales Publikum an den Rhein – auch und gerade eine Generation, der Bonn bislang unbekannt war. Vom BaseCamp aus entdecken die Gäste die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten: ein ideales Beispiel für Destinations-Tourismus.
Eventlocation, TV-Studio, Konzertsaal
Aber es sind nicht nur die klassischen Übernachtungen, die den kreativ-quirligen Ruf des Wohnwagen-Hotels begründen: Großveranstaltungen wie das erste Bonner Holi Colors Festival lockten jährlich bis zu 2000 Partypeople auf das Außengelände der Location. 2019 feierte die Manga- Convention AiKon ihre Premiere mit rund 1000 Besuchern und Cosplayern. Vintage-Weekends, Designmärkte, Konferenzen – im BaseCamp ist eine Menge möglich. Die Hamburger HipHop-Combo Fettes Brot, die englische Singer/Songwriterin Lucy Rose und das Bonner Beethoven Orchester entdeckten die Location als Konzertsaal. Große TV-Produktionen von RTL, Pro7, ARD und ZDF nutzten das Hotel als Studiokulisse. Aber auch Konzerne, NGOs, Vereine und Hochzeitsgesellschaften haben sich in Bonns verrückten USP verliebt. So mancher Bonner Dax-Konzern nutzt das BaseCamp gar regelmäßig als Veranstaltungslocation.
Skurrile Ideen erweitern das Konzept beständig: eine Schweizer Seilbahngondel als zusätzliche Übernachtungsmöglichkeit oder auch das erste Bonner Tiny House, Übergangsunterkunft für die größte Beethoven-Figur der Welt. Eine Kooperation mit den Stadtwerken Bonn ermöglichte gar, die nicht mehr fahrtüchtige „Bönnschen Bimmel“ – einer Bonner Straßenbahn von 1912 – vor dem Abstellgleis zu retten und ihr ein neues Zuhause zu geben. Die nächsten Überraschungen hält Schlößer bereits in der Hinterhand
BaseCamp Bonn UG
In der Raste 1
53129 Bonn
Tel. 0228 93494955
E-Mail: stay@basecamp-bonn.de