Transformationsfinanzierung: Vorreiterrolle bei der Transformationsfinanzierung

Herr Ortolf, Sie sind erst seit einigen Wochen bei der Sparkasse KölnBonn und sollen nun maßgeblich in dem von Ihnen verantworteten Firmenkundenbereich das große Rad der Transformation und ihrer Finanzierung drehen. Kleiner ging es nicht zu Ihrem Einstieg, oder?

Ich freue mich, in der Region zu sein und an wichtigen Entscheidungen für unser aller Zukunft teilhaben zu können. Natürlich sind es große Herausforderungen, die mit der Transformation der regionalen Wirtschaft einhergehen. Aber was mich betrifft, bin ich zuversichtlich. Denn ich weiß, dass die Sparkasse KölnBonn als Institut und alle Mitarbeiter für diese Aufgabe bestens aufgestellt sind: Beispielsweise haben wir über 550 Mitarbeiter im Thema Nachhaltigkeit geschult und davon 125 zu zertifizierten Sustainable-Finance-Beraterinnen und -Beratern ausgebildet. Transformation ist Teamarbeit – nach innen wie nach außen. Auch mit unserer Kundschaft wollen wir die notwendigen Anforderungen gemeinsam bewältigen.

Das Thema Transformation wird in der öffentlichen Diskussion hoch gehandelt. Aber wie hoch ist der Investitionsbedarf der regionalen Wirtschaft tatsächlich?

Wir sehen aktuell, wie schnell der Wandel fortschreitet – sei es in der Umwelttechnik oder der Digitalisierung. Unternehmen sind gefordert, sich diesen Herausforderungen zu stellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit Investitionen in diese Themen entstehen neue Chancen: So ist beispielsweise das Thema Datenwirtschaft nicht nur für große Technologiekonzerne wichtig. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen können mit datengetriebenen Geschäftsmodellen große Potenziale erschließen. Unternehmen, die in die Nachhaltigkeit investieren, profitieren in der Regel schnell von spürbaren Effekten auf der Kostenseite. Ein Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft aus dem Jahr 2022 prognostiziert die jährlichen Investitionen in Klimaneutralität bei uns in NRW auf rund 18 Milliarden Euro, hinzu kommen jährliche Investitionen in die digitale Transformation in Höhe von 17 Milliarden Euro.

Drei Tipps für Transformations-Investitionen

  1. Ziele festlegen und Investitionsbedarf feststellen: Verschaffen Sie sich einen Überblick, was Sie mit der Investition erreichen möchten und welche Geldmittel Sie hierfür einsetzen können. Dabei kommt es auf die Mischung von Eigenmitteln, klassischer Finanzierung und Fördermitteln an. Insgesamt 125 Sustainable-Finance-Beraterinnen und -Berater der Sparkasse KölnBonn stehen Ihnen zur Auswahl, um Sie auf Ihrem Weg zu begleiten.
  2. Erst die Finanzierung, dann die Umsetzung: Starten Sie nicht voreilig mit der Umsetzung oder Beauftragung von Maßnahmen. Wertvolle Fördermittel und Zuschüsse können nachträglich eventuell nicht genutzt werden. Manche Programme fordern sogar, dass erst begonnen werden darf, nachdem die Förderung bewilligt wurde. Bei Nichtbeachtung droht im schlimmsten Fall sogar die Rückzahlung. Das Beratungspersonal der Sparkasse weiß, wann
    welcher Schritt zu gehen ist.
  3. Möglichkeiten öffentlicher Fördermittel ausschöpfen: Die Fördermaßnahmen sind vielfältig und das Angebot für Laien unübersichtlich. In Deutschland gibt es rund 2.000 regionale und überregionale Förderprogramme. Zudem können Zuschüsse für bestimmte Vorhaben beantragt werden. Nutzen Sie daher externe Expertise, z.B. die der Fördermittelexperten der Sparkasse KölnBonn, um den Durchblick im Dschungel der Fördermöglichkeiten zu behalten.

Warum ist der Sparkasse die Unterstützung der regionalen Wirtschaft beim Thema Transformation wichtig?

Unser gesellschaftlicher Auftrag verpflichtet uns zu einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Geschäftspraxis. Wir fördern das Gemeinwohl und tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region bei. Als regional verankertes Finanzinstitut unterstützen wir lokale Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, durch die Bereitstellung von Krediten, Finanzierungslösungen und umfassender Beratung. Deshalb spielen wir eine zentrale Rolle bei der Finanzierung der Transformation hin zu einer nachhaltigen und digitalen Wirtschaft. Unser enger Bezug zu lokalen Unternehmen und Kommunen ermöglicht es uns, gezielt Investitionen in nachhaltige Projekte und innovative Technologien zu fördern. Dank unserer umfangreichen Netzwerke und Kenntnisse der regionalen Märkte sowie der weltweiten Stärke der S-Finanzgruppe können wir als Sparkasse KölnBonn bei diesem Thema eine Vorreiterrolle übernehmen.

Wie erfüllen Sie ihren Anspruch als Vorreiter bei dem Thema?

Mit qualitativ hochwertigen Finanzierungslösungen. Aber vor allem auch mit ausgezeichneter Beratung. Unsere zertifizierten Sustainable-Finance-Beraterinnen und -Berater unterstützen durch ihr Know-how und unsere Finanzierungslösungen die Kundschaft bei der Transformation. Firmeninhaber, Geschäftsführer und Prokuristen können also sicher sein, bei dem Thema nicht nur mit regionaler, sondern auch mit hoher fachlicher Kompetenz begleitet zu werden. Beim Thema öffentliche Fördermittel haben wir unsere Expertise schon vor Jahren in einem eigenen Team gebündelt, das bei der Beratung unterstützt. Außerdem vernetzen wir uns mit starken Partnern wie beispielsweise der Effizienz-Agentur NRW und der auf Energie- und Prozesseffizienz spezialisierten Unternehmensberatung K+K Wissen, um unsere Kunden umfassend zu unterstützen.

Wie unterstützt die Sparkasse konkret bei der Transformationsfinanzierung?

Zunächst einmal mit Rat und Tat unserer bereits erwähnten, zertifizierten Sustainable-Finance-Beraterinnen und Beratern. Wir wissen, dass die Transformationsfinanzierung eine wichtige Aufgabe der nächsten Jahre sein wird. Für diese Herausforderung hat sich die Sparkasse KölnBonn gut vorbereitet. Allein im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir 187 Millionen Euro an Förderkrediten der NRW.Bank vermittelt, darunter 122 Millionen Euro an Förderkrediten für ökologische oder soziale Zwecke. Nach dem erfolgreichen Geschäftsjahr 2023 konnten wir unsere Reserven weiter deutlich stärken. Die gut ausgebaute Eigenkapitalbasis für die Kreditvergabe ermöglicht es uns, die Transformation in der regionalen Wirtschaft zu forcieren. Neu seit dem 18. Juni 2024 ist der S-Transformationskredit, mit dem wir nachhaltiges Finanzieren für den Mittelstand möglich machen und die Transformation in der Region unterstützen. Er bietet eine einzigartige nachhaltige Finanzierungslösung für jene Unternehmen, die nicht nach der neuen EU-Richtlinie (CSRD) zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet sind. Zudem bieten wir den S-Energiezuschuss an: einmalig 2 Prozent – maximal 3.000 Euro – für viele nachhaltige Finanzierungen, die bis zum 31.Dezember 2024 bei der Sparkasse KölnBonn abgeschlossen werden.

Herr Ortolf, wie geht die Sparkasse Köln-Bonn selbst mit dem Thema Transformation um?

Beim Thema Nachhaltigkeit konnten wir große Fortschritte machen. 2023 haben wir alle Girokonten klimaneutral stellen können. Aktuell nicht vermeidbare Emissionen gleichen wir aus, indem wir zertifizierte Klimaschutzprojekte unterstützen. Zusätzlich haben wir im vergangenen Jahr die Kampagne „Wir machen Schluss“ gestartet, um die Papierverschwendung etwa durch Briefe und Kontoauszüge zu stoppen. Unser forciertes Nachhaltigkeitsmanagement trägt Früchte, was uns auch von unabhängiger Seite bescheinigt wird. Im Nachhaltigkeits-Ranking der namhaften Agentur ISS ESG haben wir uns weiter verbessert und bekamen dort als einzige Sparkasse in Deutschland die Note C+. Bei der digitalen Transformation und KI streben wir eine aktive Rolle an und entwickeln sinnvolle Unterstützungsmöglichkeiten im Geschäftsbetrieb, von denen auch unsere Kundschaft etwas hat.

Stephan Ortolf

Stephan Ortolf ist desginierter Firmenkundenvorstand der Sparkasse KölnBonn. Für die Sparkasse KölnBonn ist die erfolgreiche nachhaltige und digitale Transformation eine Herzensangelegenheit. Mit ausgereiften Lösungen und dem Know-how ihrer Beratenden unterstützt sie Unternehmen, um aus den Herausforderungen der ESG-Kriterien neue Potenziale zu entwickeln. Vereinbaren Sie einen Gesprächstermin und gestalten Sie gemeinsam heute schon den Weg zu Ihrem Unternehmen von morgen.

Terminvereinbarungen unter 0221 226-90900.

Weitere Informationen unter:

www.sparkasse-koelnbonn.de

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