Reisestiftender Anlass: Malentes Theater Palast: Kultur als Wirtschafts- und Tourismusfaktor

Zur Eröffnung ihres Theaters 2018 sahen sich Knut Vanmarcke und Dirk Vossberg-Vanmarcke noch mit jeder Menge Skepsis konfrontiert. Inzwischen hat sich ihr Haus einen Ruf erarbeitet, der die Begehrlichkeit nach einem Besuch weit über die Grenzen Bonns hinaus weckt. Gut für die Gewerbetreibenden der Stadt, denn sie profitieren vom „Malente-Faktor“.

„Sehenswerte[s] Wirtschaftszentrum mit künstlerischen Ambitionen“ – welche Stadt würde sich so nicht gerne beschrieben sehen? Die Formulierung stammt aus einem Artikel der WELT von 2007 und bezieht sich auf das bis Ende der 90er-Jahre wenig attraktive Bilbao im spanischen Norden. Mit dem Bau des spektakulären Guggenheim-Museums änderte sich die Lage. Heute prosperiert die Stadt in nie zuvor gekannter Weise.

Im gleichen Artikel tauchte erstmals der Begriff des „Bilbao-Effekts“ auf und beschreibt seitdem den Einfluss von architektonisch und kulturell relevanten Einrichtungen auf Tourismus und wirtschaftliche Entwicklungen ganzer Regionen. Es gibt ihn im Großen und im Kleinen, denn gerade B- und C-Städte, die keinen eigenen Markenkern besitzen – wie etwa Berlin, Hamburg, München oder Köln – bedürfen einzelner Attraktionselemente, die als reisestiftender Anlass dienen und damit Publikum außerhalb des regionalen Speckgürtels anlocken.

Der Malente-Faktor: Anreisen von Kiel bis Garmisch

Dass ihr Haus einmal ein solches Element sein würde, überrascht die beiden Gründer und Betreiber von Malentes Theater Palast bis heute. „Wir sind immer wieder erstaunt, welche Anreise unsere Gäste auf sich nehmen, um uns auf der Bühne zu sehen“, gesteht Dirk Vossberg-Vanmarcke. Von Kiel bis Garmisch machen sich die Leute auf den Weg – und längst sind es nicht mehr nur eingefleischte Fans der „Malentes“ (so der Künstlername der beiden Hausherren), die das Entertainer-Paar noch aus ihren Tourneezeiten kennen.

Denn der Ruf des Theater Palasts und seiner Betreiber hat sich längst verselbstständigt: entwaffnend unterhaltsames Musiktheater aus der Feder der Malentes, präzise ausgearbeitet, aufwendig ausgestattet und doch erstaunlich nahbar, und das stets im unverwechselbaren Stil der Hausherren. Hinzu kommt die einzigartige Location: ein historisches Spiegelzelt von 1935, untergebracht in einer ehemaligen Lagerhalle, die augenzwinkernd in einen Pariser Straßenzug im Stil der 1920er-Jahre umgestaltet wurde. Deutschland-, wenn nicht gar weltweit einzigartig – so wie die Malentes selbst.

Ein Glücksfall für Bonn

Für Bonn ist der Theater Palast ein echter Glücksfall, denn die Gäste, die aus der gesamten Republik anreisen, bleiben in der Regel mindestens für eine Übernachtung in der Stadt. „Oft werden wir angeschrieben oder hören von unserer Mitarbeiterin im Ticketshop, dass Leute nach Hotel- und Gastro-Empfehlungen fragen“, erzählen die beiden Theatermacher. Viele Gäste seien zum ersten Mal in Bonn und würden die Gelegenheit nutzen, die Stadt auf diese Weise zu entdecken – und letztlich auch Geld vor Ort zu lassen.

Dass der private Städtetrip einen reisestiftenden Anlass benötigt, ist im Tourismus zwar eine Binsenweisheit, die Wertigkeit dieses Effekts wird vielfach jedoch immer noch unterschätzt. Viele Städte täten gut daran, sich die Attraktoren vor Ort deutlicher auf die Fahne zu schreiben, denn sie stellen eine nachweisliche Förderung der lokalen Wirtschaft dar.

Zum Unternehmen:

Seit 2018 bietet Malentes Theater Palast in einem historischen Spiegelzelt in Bonn-Beuel Shows und Revuen, die jährlich rund 40.000 Besucher anziehen. Zusätzlich kann die Location für ein persönliches Event angemietet werden.

Weitere Informationen unter: www.theaterpalast.de

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