Ob eigene Website, Social-Media-Auftritt oder Bewertungsportale – das Internet macht es möglich, Zielgruppen auf unterschiedlichsten Wegen zu erreichen. Aber welche Kanäle sind wirklich sinnvoll, wenn es darum geht, den Bekanntheitsgrad zu erhöhen und potenzielle Kunden zu überzeugen?
Die eigene Website
95 Prozent der Menschen in Deutschland haben im vergangenen Jahr das Internet genutzt. Auch der Großteil der Unternehmen ist mit einer eigenen Website als digitaler Visitenkarte vertreten. Geht es um die Suche nach Informationen, ist Google das Maß aller Dinge: Die Suchmaschine gibt für rund 90 Prozent der Anfragen Auskunft. Wer hier weit vorne steht, wird entsprechend oft gesehen. Unternehmen, die folgende Faktoren berücksichtigen, haben gute Chancen, ihre Platzierung zu verbessern.
Hochwertige Inhalte
Bei Google auf den vorderen Plätzen landen nur Inhalte mit Mehrwert. Websites sollten daher keine langen und komplizierten Texte enthalten. Besser ist es, Informationen so bereitzustellen, dass sie leicht verständlich sind und schnell erfasst werden können. Überschriften, Zwischenüberschriften und Aufzählungen lockern Textblöcke auf und bewahren das Auge vor Ermüdung. Fotos, Grafiken und Videos wecken Interesse und erhöhen die Verweildauer der Website-Besucher.
Für einen guten ersten Eindruck ist es außerdem wichtig, die Zielgruppen im Blick zu behalten. Während sich die B2C-Kommunikation an Endkunden richtet, meint B2B das Geschäft mit anderen Unternehmen. Anders als Endkunden fällen Unternehmer Entscheidungen häufiger wirtschaftlich orientiert. Oft sind die Produkte auch erklärungsbedürftiger. Diese unterschiedlichen Voraussetzungen gilt es im Kopf zu behalten, wenn Website-Besitzer mit ihren Inhalten überzeugen wollen.
Ein einprägsamer Name für die Website rundet den Online-Auftritt ab. Nicht selten entscheidet er darüber, ob Interessierte den Weg zur Website überhaupt finden. Ein verwirrender oder abschreckender Name wird gar nicht erst geklickt. Die perfekte Domain ist kurz, eindeutig und leicht zu merken – wie etwa www.fahrzeuglogistik.berlin. Während der Hauptteil die Spezialisierung verrät, macht die Endung den Standort deutlich. Neben „berlin“ gibt es weitere lokale Domain-Endungen – z.B. „.hamburg“. Mit ihnen können Nutzer Angebote leichter filtern und müssen nicht erst in den Website-Inhalten stöbern.
Nutzerfreundlichkeit
Google erkennt, wie lange ein Nutzer auf einer Website bleibt – und lässt diesen Faktor ins Suchmaschinen-Ranking einfließen. Aber wie erreichen Unternehmer, dass sich Interessierte gerne auf ihrer Website aufhalten? Wichtig sind u.a.:
- Die Ladezeit: Eine Website sollte sich schnell aufrufen lassen. Sonst kann es sein, dass potenzielle Kunden die Seite verlassen, ehe sie komplett angezeigt wird.
- Die Struktur: Die Struktur der Website sollte schlüssig und simpel sein. Kein Internetnutzer möchte Detektiv spielen müssen, um an gewünschte Informationen zu gelangen.
- Das Design: Je aufgeräumter sich eine Website präsentiert, desto besser ist der Eindruck. Internetnutzer besuchen eine Website, um Informationen zu finden oder eine bestimmte Aktion auszuführen. Das Website-Design sollte sie dabei unterstützen.
Positives Image
Über die Google-Rezensionen können Internetnutzer Angebote bewerten. Unternehmer sollten diese Möglichkeit aktiv fördern. Denn bei vielen positiven Kundenstimmen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass weitere Interessenten die Website besuchen. Mehr Besucher wirken sich wiederum vorteilhaft auf die Suchmaschinen-Platzierung aus.
Ist eine eigene Website sinnvoll? Ja – mit einer eigenen Website haben Unternehmen gute Chancen, ihren Kundenkreis zu erweitern. Ein weiterer Vorteil: Wer einen eigenen Internetauftritt besitzt, hat alle Fäden selbst in der Hand und kann sich den eigenen Vorstellungen entsprechend präsentieren.
Social Media
In Deutschland sind rund 50 Millionen Menschen in den sozialen Medien unterwegs. Mit dabei sind nicht nur junge Leute, sondern Menschen aller Alters- und Berufsgruppen. Für Unternehmer bieten sich die sozialen Medien als nützliches Mittel an, um noch mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen. In Frage kommende Kanäle gibt es genug:
- Facebook: In vielen Branchen spielt Facebook aufgrund seiner Größe eine Rolle. Unter den weltweit fast drei Milliarden Nutzern tummeln sich die unterschiedlichsten Zielgruppen. Weil die Plattform in erster Linie den Austausch zwischen Familie und Freunden fördert, sind gewerbliche Nutzer besonders gefordert. Es gilt, die eigene Reichweite mit unterhaltsamen und informativen Posts zu steigern.
- Twitter: Obwohl Twitter zuletzt immer wieder für Schlagzeilen sorgte, hat der Kanal rund um den kleinen blauen Vogel allein in Deutschland monatlich noch immer rund 14 Millionen Nutzer. Wer hier mitzwitschern möchte, sollte sich mindestens täglich in das Gedächtnis seiner Zielgruppen rufen.
- Instagram: Dieser Kanal lebt von sensationellen Bildern aus den Bereichen Mode, Sport, Beauty und Food. Unternehmen können Instagram nutzen, um sich und ihr Team, ihre Arbeit oder ihre Produkte wirkungsvoll in Szene zu setzen. Kreativität ist in jedem Fall erwünscht!
- YouTube: Auf der Videoplattform You-Tube ist viel los – 400 Stunden Bewegtbild werden jede Minute hochgeladen. Was den erfolgreichen Kanälen gemein ist: In ihren Produktionen steckt viel Aufwand. Wer erfolgreich mitmischen möchte, sollte auf Videos, die einfach kurz nebenher aufgenommen wurden, verzichten.
- TikTok: Auch auf der vergleichsweise jungen Plattform TikTok werden Videoinhalte verbreitet. Leicht zu rezipierende Videos, bei denen die Masse gut einsteigen kann, haben hier häufig den meisten Erfolg. Aufwändige Konzepte sind also nicht nötig – Hauptsache es geht bunt, kreativ und am besten lustig zu.
LinkedIn und Xing: Als reine Business-Netzwerke sind diese Kanäle anders als die anderen. Unternehmen haben hier vor allem die Chance, sich als starke Arbeitgebermarke zu positionieren. Potenzielle neue Mitarbeiter können über die Business-Netzwerke einfach und direkt angesprochen werden.
Sollten Unternehmen in den sozialen Medien aktiv sein? Auch hier lautet die Antwort ja. Auf so vielen Hochzeiten wie möglich zu tanzen, ist allerdings nicht sinnvoll. Besser ist es, sich auf ein oder zwei Kanäle zu beschränken. Wichtig ist außerdem, sich von den Plattformen nicht zu abhängig zu machen, wie immer wieder auftretende Störungen der Dienste zeigen: Sind etwa Facebook oder Instagram nicht erreichbar, können Betroffene, die ausschließlich über Social Media kommunizieren, ihre Zielgruppen plötzlich und für ungewisse Zeit nicht erreichen.
Bewertungsplattformen
Wer regelmäßig googelt, kennt das: Oft werden neben dem Suchergebnis Bewertungen angezeigt – und die können auch abgegeben werden, ohne dass der Bewertete davon weiß. Um die Sucherfahrung der Google-Nutzer so zufriedenstellend wie möglich zu gestalten, stellt die Suchmaschine sehr genaue Informationen bereit. Dazu gehören auch Bewertungen von Nutzern, die ihre Erfahrungen mit anderen teilen möchten. Das ist kein Nachteil: Nichts hat eine magischere Wirkung als die Weiterempfehlung eines zufriedenen Kunden. Umgekehrt kann eine negative Rezension allerdings auch abschrecken. Weil es nicht möglich ist, die Bewertungsfunktion bei Google zu deaktivieren (und weil es zahlreiche weitere solcher Plattformen gibt), sollten Unternehmen sich aktiv damit auseinandersetzen. Die folgenden Tipps helfen dabei:
Bewertungen für sich nutzen
Ob Google, Trustpilot oder Yelp – Bewertungsplattformen gibt es viele. Unternehmer sollten den Überblick über die verschiedenen Plattformen behalten und nachvollziehen, wer sie wie, wann und wo bewertet hat. Nur so können die Rezensionen genutzt werden, um die Wünsche der Zielgruppen besser zu verstehen. Jede Bewertung kann wertvolle Impulse liefern, um ihre Zufriedenheit zu erhöhen. Gerade sachlich geäußerte Kritik gibt oft den Anstoß, um Prozesse zu evaluieren und Abläufe zu verbessern.
Auf Bewertungen antworten
Auch negative Bewertungen sollten nicht ignoriert werden. Das gilt ganz besonders für die Google-Rezensionen, die potenzielle Kunden im Zusammenhang mit dem Suchergebnis sehr prominent angezeigt bekommen. Wer mit Kritik gut umgeht, kann sie sogar leicht zum eigenen Vorteil nutzen: Durch Serviceorientierung und Reflexionsbereitschaft werden in jedem Fall Pluspunkte gesammelt.
Im Ernstfall wehren
Leider gibt es immer wieder Bewertungen, die schlicht falsch sind und auf eine Geschäftsschädigung abzielen. In solchen Fällen sollten sich Betroffene unbedingt wehren. Wenn eine Bewertung
- äußerst emotional, eventuell sogar beleidigend ist,
- inhaltlich nachweislich falsch ist,
- deutlich die Konkurrenz bewirbt,
- sich nicht auf eigene Erfahrungen bezieht
- oder gesetzeswidrige Inhalte aufweist, besteht die Möglichkeit, sie löschen zu lassen. Auch eine Löschung ist Teil eines aktiven Umgangs mit Bewertungen, der sich letztendlich auszahlt.
Ist es wichtig, sich mit Bewertungsplattformen auseinanderzusetzen? Ja – denn es ist gut möglich, dass Bewertungen sowieso vorhanden sind und potenziell Interessierte sich davon beeinflussen lassen. Wer aktives Bewertungsmanagement betreibt, stellt klar, dass er einen bewussten Umgang mit den Rezensionen pflegt und an den Meinungen seiner Kunden interessiert ist.
Fazit
Ob Website, Social Media oder Bewertungsplattformen – Unternehmen haben viele Möglichkeiten, digital sichtbar zu sein. Zentrale Anlaufstelle sollte die eigene Website sein. Bei den anderen Kanälen gilt: Qualität vor Quantität. Nur wenn die Zielgruppen dort auch aktiv sind, lohnt sich die Teilnahme.
Ann-Kathrin Gräfe
dotBERLIN GmbH & Co. KG
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