Online finden – offline binden: LinkedIn als derzeit führende Online-Plattform für Berufstätige

Laut Statista hatte LinkedIn im August 2024 im DACH-Raum (Deutschland, Österreich und die Schweiz) 24 Millionen registrierte Mitglieder. Diese Mitglieder-Zahl sagt hier jedoch – anders als bei anderen großen Social Networks – noch nichts zu den monatlich wirklich aktiven Nutzern, den Monthly Active Members (MAU), aus. Mittleiweile drängt die EU jedoch auch Plattformen wie LinkedIn zur Offenlegung dieser Kennzahl. Daher ist nun bekannt: In Deutschland gibt es 6,8 Millionen LinkedIn-MAU. Hinzu kommen 33,8 Millionen nicht eingeloggte Besuche der LinkedIn Website pro Monat. Deutschland ist damit europaweit auf Platz 2; allein in Köln gibt es mehr als 240.000 LinkedIn-Mitglieder. Nur Frankreich hat mit 11,4 Millionen noch deutlich mehr MAU.

Was bedeuten diese Zahlen für GmbH-Geschäftsführer?

LinkedIn ist für die allgemeine Sichtbarkeit nicht zu unterschätzen. Sehr oft erscheint das LinkedIn-Profil bei der Google-Suche noch oberhalb der eigentlichen Firmenhomepage. Hier muss zwischen dem Firmen- und dem persönlichen Profil unterschieden werden. Während das Firmenprofil den Online-Auftritt des Unternehmens komplettiert und u.a. für die Anzeigenschaltung relevant ist, sollte das persönliche Profil für Aktivitäten im Vordergrund stehen. Es ist die Basis der wahrgenommenen Kompetenz des Profilbesitzers, egal ob für Kunden, Bewerber oder Geschäftspartner. Daher ist die Profilgestaltung der erste Schritt einer professionellen LinkedIn-Nutzung.

Die Profilgestaltung als Basis für erfolgreiche Aktivität

Zunächst sollten alle relevanten Details im Profil ausgefüllt werden. Dabei geht es um das Personal Branding und die Außendarstellung. Hier ist weitaus mehr Gestaltung nötig, als bloß ein geeignetes Profilbild und ein paar Keywords. Wichtige Faktoren sind z.B. Kompetenznachweis und Empfehlungen – viele Profilinhaber arbeiten damit aber noch nicht.

Im nächsten Schritt geht es darum, das Netzwerk auf LinkedIn werthaltig auszubauen. Dazu ist es zunächst sinnvoll, bestehende Kunden und Geschäftspartner auf LinkedIn als Kontakt einzuladen – die Bestätigung ist sehr wahrscheinlich und gewährt Einblick in die Aktivitäten dieser Kontakte. Dann geht es darum, das Netzwerk mit der gewünschten Zielgruppe zu erweitern. Dabei schlägt LinkedIn automatisiert geeignete Personen vor – viel professioneller sind aber die eigene Selektion und individuelle Nachrichten an die Personen. Je mehr sich diese auf Gemeinsamkeiten und Mehrwerte beziehen, desto wahrscheinlicher ist die Kontaktbestätigung. Die Kontakte sollten dann eine Bestätigungsnachricht erhalten – bestenfalls mit einem „Call-to Action“, um mit dem neuen Kontakt die Kommunikation direkt starten zu können. Erfahrungsgemäß müssen fünf bis acht Berührungspunkte (Touchpoints) geschaffen werden, um wirklich aufzufallen. Hierzu ist die regelmäßige Veröffentlichung von Beiträgen auf der Plattform ratsam, mit deren Inhalten auch die eigene Kompetenz deutlich wird. Laut dem aktuellen Algorithmus-Report werden die Beiträge bevorzugt den neuen Kontakten angezeigt, sodass neue und aktuelle Beiträge einen geeigneten Touchpoint darstellen.

Kommentare und Interaktion

Auch Kommentare eignen sich zur Steigerung der Sichtbarkeit: Wenn zu Beiträgen bestenfalls schon Kommentare zu finden sind, entstehen in der Folge meist gehäufte Profilbesuche sowie weitere Kommentare, die zur Diskussion und Kontaktaufnahme führen. In den ersten zwei Stunden nach Veröffentlichung eines Beitrags sollte auf Kommentare reagiert werden, da dies die Reichweite des Beitrags erhöht. Allerdings sollte hierfür der entsprechende zeitliche Aufwand gut eingeplant sein.

LinkedIn ermöglicht es Nutzern, Kontakte zu anderen Fachleuten, Unternehmern und potenziellen Kunden oder ggf. auch neuen Rekruten zu knüpfen. Dies fördert den Austausch von Ideen und wertvolle Geschäftsbeziehungen. Um aber aus den gewonnenen Online-Kontakten echte Beziehungen werden zu lassen, bedarf es auch persönlicher Eindrücke.

Das können Eins-zu-eins-Gespräche sein, oft aber auch größere Networking-Events, wie sie z.B. die Kölner LinkedIn-Regionalgruppe seit 2023 organisiert.

Martin Müller

Martin Müller ist LinkedIn-Trainer und -Strategieberater sowie Moderator der Regionalgruppe Köln auf LinkedIn. Als MISTER MATCHING© vernetzt er Geschäftsleute und ist Gründer der MISTER MATCHING© Community.

Weitere Informationen unter:
www.mister-matching.de

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