Die eigenen Nachhaltigkeitsmaßnahmen auszeichnen lassen und aktiv nach außen kommunizieren – dafür steht Eco-Zert von Creditreform. Das Zertifikat ist sozusagen die Visitenkarte für nachhaltiges Handeln und schafft Vertrauen bei Geschäftspartnern, Kunden, Kapitalgebern und Beschäftigten.
Auf einer aktuellen Liste der zehn großen Zukunftssorgen deutscher Unternehmen stehen Cyberverbrechen auf Platz 1. Auch der Arbeitskräftemangel rangiert – wie man vermuten konnte – weit oben auf Platz 3. Eher überraschend belegt das Thema Nachhaltigkeit/Taxonomie Platz 4.
Das könnte mit dem enormen bürokratischen Aufwand zu tun haben, den die jüngere Gesetzgebung mit sich zieht, so beispielsweise das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Schon die Bezeichnung lässt vermuten, dass das Gesetz mit einigen Mühen verbunden ist. Es soll der Verbesserung der internationalen Menschenrechtslage dienen, indem es Anforderungen an ein verantwortungsvolles Management von Lieferketten festlegt. Diese Sorgfaltspflichten müssen deutsche Unternehmen ab einer bestimmten Größe nicht nur einhalten, sondern auch dokumentieren. Es gilt zwar erst für Betriebe mit mehr als 1.000 Beschäftigten – KMU sind aber dennoch mittelbar betroffen. Denn als kleinere Partner in der Lieferkette erwarten die Auftraggeber von ihnen, dass sie nachweisen, nicht gegen die Auflagen zu verstoßen.
Ein anderes Bürokratie-Beispiel ist der EU-CO2-Grenzausgleichsmechanismus CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism). Er ist seit Oktober 2023 in Kraft. Ab 2026 müssen für den Import von ausgewählten Eisen-, Stahl- und Aluminiumerzeugnissen, Düngemittel, Zement, Elektrizität und Wasserstoff CBAM-Zertifikate gekauft werden. Bis dahin müssen Unternehmen CBAM- Erklärungen zum Handel mit den davon betroffenen Gütern abgeben. Nur noch autorisierte Importeure dürfen dann entsprechende Erzeugnisse einführen und müssen dabei extrem umfangreichen Meldepflichten nachkommen.
Nun können Unternehmen sich über diese Entwicklung beklagen oder nicht. An mehr Nachhaltigkeit führt – aus guten Gründen – aber kein Weg vorbei. Und an mehr Auflagen, das eigene nachhaltige Handeln auch zu dokumentieren, ebenfalls nicht.
Das eigene Engagement kommunizieren
Man kann es aber auch anders formulieren: Wenn ein Unternehmen es mit der Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit ernst meint, dann spricht nichts dagegen, dies nachweisbar zu belegen. Das Gegenteil ist der Fall. Das eigene Engagement nach außen zu kommunizieren, stellt Transparenz her und verschafft einem Unternehmen wichtige Vorteile. Man wird als nachhaltiger Akteur wahr- und ernstgenommen, gewinnt ein positives Image und wird als Arbeitgeber attraktiver. So festigt man seinen Status als ein seriöser Partner in der Lieferkette großer Auftraggeber und hat gute Karten bei der Kreditvergabe, denn auch Banken und Fördermittelgeber sind inzwischen verpflichtet, auf Nachhaltigkeitskriterien zu achten.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten, die eigene Nachhaltigkeit offenzulegen. Man kann für Anfragen sämtliche Unterlagen dazu dauerhaft bereithalten. Das ist die mühsame, wenig effiziente Variante. Alternativ lässt man sich von einem seriösen Anbieter zertifizieren. Ein anerkanntes Zertifikat hat den Vorteil, dass es für sich spricht. Anders gesagt: Man hat sozusagen im Hintergrund den entsprechenden Zertifizierungsprozess durchlaufen und muss das dann nicht jedes Mal wieder tun, wenn ein Geschäftspartner einen Nachweis benötigt. Den liefert dann nämlich das entsprechende Siegel.
Beispiel Messebau: Mehr Nachhaltigkeit wagen
Holger Schwan macht sich seit einigen Jahren Gedanken über Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Er ist Geschäftsführer der PROJEKTSERVICE Schwan GmbH in Meckenheim. Das mittelständische Unternehmen mit rund 50 Beschäftigten ist im Messebau und in der Werbetechnik aktiv. Als drittes Standbein betreut es Aktionsmedien von verschiedenen Berufsgenossenschaften zum Thema Arbeitssicherheit, etwa Fahrsimulatoren. Wann immer Unternehmen oder Institutionen diese Aktionsmedien für einen Infotag buchen, sorgt Schwans Unternehmen für die Logistik, den Auf- und Abbau sowie den ordnungsgemäßen Betrieb.
„Größere Unternehmen müssen ja längst Nachhaltigkeitsberichte erstellen“, erzählt Schwan, „doch immer mehr Auftraggeber fordern in Ausschreibungen oder bei individuellen Anfragen auch von kleineren Betrieben wie uns bestimmte Nachweise.“ Man sei also praktisch dazu gezwungen, das eigene Engagement darzulegen.
Allerdings ist dem Unternehmer wichtig, es nicht als Zwang zu betrachten: „Diese Entwicklung birgt doch auch eine Chance, nach außen zu zeigen, was wir in Sachen Nachhaltigkeit tun!“
Schwan möchte das in der Tat zeigen, denn er ist in einer Branche unterwegs, bei der es anspruchsvoll ist, nachhaltig zu sein. „Im Messebau ist Nachhaltigkeit ein schwieriges Thema“, berichtet er. Messen seien per se auf Kurzzeitigkeit ausgelegt. Es gebe viel Material, das nur für kurze Zeit benötigt werde, viele Lkw-Fahrten, viel Ressourcenverbrauch.
Auch seine Firma kann das nicht nach Belieben ändern. Aber das Unternehmen ist ernsthaft bestrebt, jeden Tag ein Stückchen nachhaltiger zu werden. Im Messebau setzt es beispielsweise seit einiger Zeit auf wiederverwertbare Teppichfliesen, was den Materialverbrauch reduziert. Und für nicht mehr benötigte Holzteile hat es einen Häcksler angeschafft. „Damit lässt sich bei der Entsorgung das Transportvolumen gegenüber kompletten Holzteilen enorm reduzieren“, erklärt Schwan, „das reduziert Emissionen.“
Wo das Unternehmen den CO2-Fußabdruck nicht selbst reduzieren kann, sorgt es für Kompensation. Dazu hat es einen Vertrag mit einem zertifizierten Anbieter abgeschlossen. Schwan lässt den CO2-Ausstoß pro Messestand exakt berechnen und kompensiert die jeweilige Menge.
Auch als Arbeitgeber hat Schwan viel getan. „Das Team ist meine Ressource“, stellt er klar. Deshalb legt er größten Wert auf eine beschäftigtenfreundliche Arbeitsplatzgestaltung und Unterstützung in besonderen Situationen. So waren z.B. einige Mitarbeiter und deren Familien von dem schlimmen Hochwasser im Juli 2021 betroffen. Schwan stellte einen Coach ein, der sich in den Wochen und Monaten nach der Katastrophe um die Beschäftigten kümmerte.
Nachhaltigkeit mit Auszeichnung
Doch damit nicht genug. „Wir wollten es nicht dabei belassen, so zu handeln“, betont der Unternehmer, „sondern wir wollten unser Engagement auch zertifizieren lassen.“
In einem Magazinbericht stieß er auf EcoZert, die Nachhaltigkeitsauszeichnung der Creditreform. „Das klang für mich sehr interessant“, erzählt Schwan. Also wandte er sich als Mitglied an Creditreform in Bonn und startete den Prozess.
Der sieht so aus: Creditreform beurteilt das nachhaltige Handeln des betreffenden Unternehmens. Dazu beantwortet das Unternehmen Fragen aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Geschäftsführung und belegt die Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Insgesamt sind das annähernd 100 Fragen. Drei Beispiele sind:
- Hat Ihr Unternehmen ein Emissionsreduktionsziel?
- Wie viel Prozent der gesamten Abfallmenge wird recycelt?
- Im Verhältnis zum Durchschnittsgehalt aller Frauen Ihres Unternehmens – wie viel höher oder niedriger ist das Durchschnittsgehalt aller Männer in Ihrem Unternehmen?
Creditreform stellt auf Basis aller Antworten und Unterlagen ein Prüfprotokoll zusammen, das zeigt, wo das Unternehmen bereits gut aufgestellt ist und wo es Verbesserungspotenziale gibt. Außerdem ermittelt Creditreform den Bonitätsindex des Betriebs, der zwischen 100 und 298 liegen muss. Darüber hinaus werden die Jahresabschlüsse von zwei Jahren auf aktuelle Risiken geprüft.
Sind die entsprechenden Kriterien erfüllt, erhält das Unternehmen die Nachhaltigkeitsauszeichnung sowie die begleitenden Unterlagen für seine Kommunikation. EcoZert ist ein Jahr gültig und kann durch erneute Prüfung beliebig oft verlängert werden.
„Mit dem Creditreform EcoZert können Unternehmen aller Größen ihr nachhaltiges Handeln deutschlandweit und international demonstrieren“, wirbt Jörg Rossen, Geschäftsführer Creditreform Bonn Trier, für die Qualitätsauszeichnung. „Zugleich erhalten sie ein wirkungsvolles Kommunikationsinstrument, mit dem sie sich von ihren Wettbewerbern abheben können.“
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Holger Schwan gibt zu, dass der Prozess aufwändig war. „Es war intensiv und mit viel Arbeit verbunden“, erzählt der Unternehmer, „aber ich bereue es nicht, denn es ist mir sehr wichtig, dass wir mit EcoZert nun überall zeigen können, was wir als kleineres Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit in unserer Branche alles leisten.“
Zum Unternehmen:
Seit der Gründung im Jahr 1879 ist es das Ziel von Creditreform, Unternehmen vor Forderungsausfällen zu schützen, die Liquidität vernichten und den Fortbestand von Unternehmen gefährden. Dieser Maxime sind alle Lösungen und Angebote von Creditreform verpfichtet.