Dieser Beitrag diskutiert die entscheidenden Schritte zur Entwicklung eines eigenen Chatbot-Systems ähnlich ChatGPT, um den Kundenservice zu verbessern und die Effizienz interner Prozesse zu steigern.
Im digitalen Zeitalter erwarten Konsumenten, dass sie Informationen über Unternehmen einfach und schnell online finden können, und zwar in allen Branchen – vom Einzelhandel über den Dienstleistungssektor bis hin zu B2B. Vor diesem Hintergrund sind IT-Verantwortliche, CEOs und Marketingexperten gefordert, die Informationsbereitstellung zu verbessern und den Kundenservice mit digitalen Mitteln auszubauen. Künstliche Intelligenz (KI) kann hier helfen, wenn die Datenbasis stimmt und die Sprachmodelle gut in die Informationsarchitektur des Unternehmens integriert sind.
Effiziente Informationsbereitstellung in der digitalen Welt
Kunden erwarten präzise Informationen über Produkte, Dienstleistungen, Öffnungszeiten oder technische Details auf Knopfdruck. Traditionelle Kommunikationswege stoßen dabei oft an ihre Grenzen, was zu Zeitverlusten und Ineffizienzen führt. Eine Studie aus dem Jahr 2021 zeigt, dass nur 54 Prozent der Kunden in Branchen wie Handel und Gastronomie mit dem Kundenservice zufrieden sind. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 90 Prozent der deutschen Befragten es vorziehen, selbst nach Informationen zu suchen, anstatt den Kundenservice zu kontaktieren.
Lösung: Einsatz von KI und Chatbots
Durch den Einsatz von KI, insbesondere in Form eines eigenen Chatbots, können diese Herausforderungen gemeistert werden. Diese Technologie ermöglicht es, einfache Anfragen automatisch zu bearbeiten und komplexere Fragen durch den Zugriff auf umfangreiche Datenbanken zu beantworten. Der Kundendienst wird dadurch entlastet und kann sich auf Anfragen konzentrieren, die eine persönliche Interaktion erfordern. Angesichts der Komplexität der Implementierung und fehlender Ressourcen in vielen Unternehmen, kann die Partnerschaft mit einem Experten entscheidend sein.
Schritte zum eigenen Unternehmens-Chatbot
- Aufbau einer fundierten Datenbasis: Zunächst müssen alle vorhandenen Daten wie Produktinformationen, technische Daten, FAQs und Unternehmensrichtlinien gesammelt werden. Basierend darauf wird, beispielsweise in Zusammenarbeit mit Experten, eine umfassende, strukturierte Datenbank entwickelt. Diese wird stets aktuell gehalten und ist für KI-Systeme leicht zugänglich.
- Integration in die bestehende IT-Infrastruktur: Es ist wichtig, den Chatbot als integralen Bestandteil der IT-Umgebung zu betrachten und ihn mit bestehenden Systemen wie CRM- und Produktmanagement-Lösungen zu verknüpfen, um eine nahtlose Nutzererfahrung zu gewährleisten.
- Zielgruppen identifizieren und Nutzerprofile erstellen: Um den Chatbot effektiv zu gestalten, ist es entscheidend, die Zielgruppe genau zu kennen und ihre Bedürfnisse zu verstehen. Nur so ist eine zielgerichtete Kommunikation durch den Chatbot möglich.
- Regelmäßige Überprüfung und Anpassung: Der Chatbot sollte in regelmäßigen Abständen überprüft und an neue Entwicklungen im Unternehmen oder am Markt angepasst werden, um Qualität und Relevanz zu gewährleisten.
- Weitere Einsatzmöglichkeiten ausloten: Neben dem Kundenservice kann der Chatbot auch für interne Prozesse wie Beschaffungsplanung, Projektmanagement, Content-Erstellung und interne Kommunikation eingesetzt werden.
Fazit
Ein eigener Chatbot bietet Unternehmen die Chance, den Kundenservice zu verbessern, interne Prozesse effzienter zu gestalten und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Der Erfolg setzt jedoch eine sorgfältige Planung, eine reibungslose Integration in die IT-Landschaft und eine kontinuierliche Pflege voraus. Mit einem durchdachten Konzept und dessen konsequenter Umsetzung kann ein KI-Chatbot zu einem unverzichtbaren Werkzeug werden.
Björn Lorenzen ist Vice President Central Europe bei Yext, einer Plattform für KI-Lösungen an verschiedenen Punkten der digitalen Customer-Journey.