Die deutsche Wirtschaft steht unter Druck. Globale Herausforderungen wie Pandemie, Krieg und Inflation setzen auch dem robusten Mittelstand zu – dem Herzstück der deutschen Wirtschaft. Doch statt in Schockstarre zu verharren, sollten GmbH-Geschäftsführer die Krise als Chance nutzen, um ihre Unternehmen zukunftssicher aufzustellen. Die Stichworte lauten: Skalierung und antizyklisches Investieren.
Der Mittelstand: Rückgrat der deutschen Wirtschaft
In kaum einem anderen Land spielt der Mittelstand eine so zentrale Rolle wie in Deutschland. Diese Unternehmen, die einen Umsatz von 3 bis 50 Millionen Euro erzielen und zwischen 10 und 250 Mitarbeiter beschäftigen, tragen maßgeblich zur Stabilität und Innovationskraft der deutschen Wirtschaft bei. Durch ihre Flexibilität und Innovationsfreude ermöglichen sie den Erfolg des deutschen Wirtschaftsmodells. Doch aktuell zeigt sich, dass dieser Sektor ins Wanken geraten ist. Globale Krisen, gepaart mit unzureichender politischer Unterstützung, haben viele Betriebe an ihre Belastungsgrenzen gebracht.
Steigende Rohstoffpreise und anhaltende Lieferkettenprobleme setzen dem Mittelstand zu. Hinzu kommen steigende Lohnkosten, die vor allem kleinere Unternehmen in Bedrängnis bringen. Doch anstatt sich von diesen Herausforderungen überwältigen zu lassen, besteht die Möglichkeit, durch gezielte Maßnahmen gestärkt aus der Krise hervorzugehen.
Skalierung als Antwort auf die Krise
Ein entscheidender Schritt zur Bewältigung der Herausforderungen liegt in der Skalierung des Geschäftsmodells. Skalierung bedeutet, das Unternehmen so aufzustellen, dass es effizient wachsen kann, ohne dass die Kosten proportional ansteigen. Unternehmen, die es schaffen, ihre Nachfrage zu steigern und diese Nachfrage in Umsatz zu konvertieren, sichern sich langfristig ihren Platz am Markt.
Zunächst gilt es, die Sichtbarkeit des Unternehmens durch gezielte Marketingmaßnahmen zu erhöhen. Gerade in Krisenzeiten, in denen viele Konkurrenten ihre Werbeausgaben reduzieren, ist eine verstärkte Präsenz in den relevanten Kanälen entscheidend. Der nächste Schritt ist die Konvertierung der erhöhten Nachfrage in konkrete Verkäufe. Hierbei spielt eine effektive Vertriebsstrategie eine zentrale Rolle. Es geht darum, den Interessenten den Mehrwert des Angebots klar zu vermitteln und sie zum Kaufabschluss zu führen.
Abschließend folgt die Multiplikation erfolgreicher Prozesse, um das Unternehmen effizienter und resilienter zu machen. Erfolgreiche Strategien und Prozesse werden auf andere Bereiche des Unternehmens übertragen, um dort ebenfalls für Wachstum und Stabilität zu sorgen. Unternehmen, die diese Schritte erfolgreich umsetzen, werden gestärkt aus der Krise hervorgehen.
Antizyklisches Investieren: Gegen den Strom schwimmen
Eine weitere erfolgsversprechende Strategie in Krisenzeiten ist das antizyklische Investieren. Antizyklisches Verhalten bedeutet, in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit bewusst gegen den Trend zu agieren und in das Unternehmen zu investieren, anstatt Kosten zu reduzieren und Investitionen zurückzufahren. Diese Strategie erfordert Mut, bietet aber enorme Chancen.
Viele Unternehmer neigen dazu, in Krisenzeiten Budgets zu kürzen und Investitionen auf ein Minimum zu reduzieren. Doch gerade jetzt ist es wichtig, in die Zukunft zu investieren. Unternehmen, die mutig gegen den Strom schwimmen und in Marketing, Vertrieb und Innovationen investieren, verschaffen sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Durch den Einsatz von Ressourcen in einer Phase, in der viele Konkurrenten zurückhaltend agieren, können sie nicht nur Marktanteile gewinnen, sondern auch ihre Position für den nächsten Aufschwung festigen.
Ein Beispiel ist der gezielte Ausbau von Marketingaktivitäten in Krisenzeiten. Während viele Unternehmen ihre Werbeausgaben reduzieren, können clevere Unternehmen durch verstärkte Präsenz in den relevanten Kanälen ihre Marktanteile ausbauen. Gleichzeitig bieten wirtschaftliche Krisen oft günstige Konditionen für Investitionen in Werbung, da die Preise für Anzeigenflächen sinken.
Antizyklisches Investieren in Forschung und Entwicklung, die Modernisierung der Produktionsanlagen oder den Ausbau digitaler Geschäftsmodelle kann langfristig zu einem erheblichen Wettbewerbsvorteil führen. Unternehmen, die jetzt in Innovationen investieren, sind besser aufgestellt, um von der nächsten Wachstumsphase zu profitieren.
Innovationen als Krisenbewältigungsstrategie
In Krisenzeiten zeigt sich, dass Unternehmen mit moderner Infrastruktur widerstandsfähiger sind. Digitalisierung und Prozessoptimierung sind keine Luxusgüter, sondern notwendige Maßnahmen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Gerade jetzt, wo viele Betriebe mit sinkenden Auftragszahlen kämpfen, ist es die ideale Zeit, in neue Technologien und Prozesse zu investieren.
Unternehmen, die bereits vor der Krise auf digitale Lösungen gesetzt haben, waren besser in der Lage, auf die plötzlichen Veränderungen zu reagieren. Daher ist nun der richtige Zeitpunkt, um in den Ausbau digitaler Infrastruktur zu investieren. Dies umfasst nicht nur die Automatisierung von Produktionsprozessen, sondern auch den Einsatz moderner Kommunikationstechnologien, die es ermöglichen, flexibel auf die Bedürfnisse der Kunden zu reagieren. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Digitalisierung von Vertrieb und Marketing gelegt werden. Nicht nur Texte, auch komplette Kampagnen mit Split-Tests und deren Bewertung können beispielsweise heute von der KI generiert werden.
Diese Investitionen zahlen sich nicht nur kurzfristig aus, sondern bilden die Basis für zukünftiges Wachstum und Stabilität. In einer Zeit, in der viele Unternehmen zurückhaltend agieren, kann der gezielte Einsatz von Innovationen dazu führen, dass sich ein Unternehmen als Marktführer positioniert und gestärkt aus der Krise hervorgeht.
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Jetzt in Personal investieren: Die Chance nutzen, Top-Mitarbeiter zu gewinnen
In Krisenzeiten mag der Impuls nahe liegen, Personal abzubauen, um kurzfristige Kosten zu senken. Doch dieser Ansatz greift zu kurz und wird langfristig die Position am Markt kosten. Gerade jetzt bietet sich eine einzigartige Gelegenheit: Viele hochqualifizierte Fachkräfte sind auf der Suche nach neuen Perspektiven. Das gilt besonders für den Unternehmensmotor „Vertrieb“. Unternehmen, die jetzt mutig in Personal investieren und nach den besten Talenten suchen, können sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil sichern.
Indem sie gezielt in den Aufbau ihrer Belegschaft investieren, schaffen Unternehmen nicht nur eine starke Basis für zukünftiges Wachstum, sondern auch hohe Mitarbeiterloyalität. Wer in einer Krise Personal auf- statt abbaut, zeigt Weitsicht und Stärke – Eigenschaften, die nicht nur das Unternehmen voranbringen, sondern auch Top-Mitarbeiter anziehen und langfristig binden werden. Die aktuelle Marktlage bietet eine seltene Chance, die besten Talente zu gewinnen und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.
Fazit: Krise als Chance begreifen
Für GmbH-Geschäftsführer bedeutet die gegenwärtige Krise nicht das Ende, sondern vielmehr eine Gelegenheit zur Neuausrichtung. Durch strategische Skalierung, antizyklisches Investieren und gezielte Innovationen können Unternehmen nicht nur überleben, sondern gestärkt aus der Krise hervorgehen. Es liegt an den Geschäftsführern, diese Herausforderungen anzunehmen und ihr Unternehmen für die Zukunft zu rüsten. Denn wie heißt es treffend: „Wer jetzt nicht handelt, wird von denen überholt, die es tun.“
Dirk Kreuter ist Europas bekanntester Vertriebsexperte und gehört zu den wenigen vom Bundesverband BDVT zertifizierten Vertriebstrainern. In den letzten 32 Jahren verhalf er insbesondere mittelständischen Unternehmen zu sicherem Wachstum. 2016 änderte er seinen Fokus und konzentriert sich seitdem auf offene Seminare wie die „Vertriebsoffensive“. Kreuter ist Autor, Co-Autor und Mitherausgeber von über 30 Fachbüchern, DVDs, E-Books, Newslettern und Hörbüchern, die bereits in mehreren Ländern erschienen sind.