Nachhaltigkeit ist das große Thema – auch für den deutschen Mittelstand. Laut einer aktuellen forsa-Studie* sehen 82% der befragten Unternehmen das Thema als maßgeblich für den dauerhaften Erhalt der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit an. Eine deutliche Mehrheit sieht Nachhaltigkeit als notwendig für die Zukunftsfähigkeit und als Chance für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Umso wichtiger ist es, den Begriff der Nachhaltigkeit genauer zu fassen.
Verständnis von und für Nachhaltigkeit
Was ist eigentlich Nachhaltigkeit und woher kommt der Begriff? „Es dürfen nicht mehr Bäume gefällt werden, als neue nachwachsen.“ So forderte es bereits vor dreihundert Jahren der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz. Er prägte den Begriff Nachhaltigkeit. Die Generation der heute Sechzigjährigen ist in ihrer Kindheit in den 1960er Jahren mit Nachhaltigkeit großgeworden, ohne dass sie als eigenständiges Thema wahrgenommen wurde. Sie erlebte, wie alles wiederverwertet und repariert, jede Neuanschaffung gut überlegt wurde. Auf dem Land wurde mit Nebenerwerbslandwirtschaft die tägliche Versorgung sichergestellt. Was von der Ernte übrigblieb, wurde „eingemacht“, haltbar gemacht oder weiterverarbeitet und über die Wintermonate hinweg verbraucht. Heute – ein halbes Jahrhundert später – geht es bei uns schon im Frühjahr ans „Eingemachte“. Jedes Jahr errechnet das „Global Footprint Network“ den Tag, an dem alle Ressourcen aufgebraucht sind, die innerhalb eines Jahres von der Erde bereitgestellt werden können. Der deutsche „Erdüberlastungstag“ war in diesem Jahr bereits am 5. Mai. Ab jetzt leben wir auf Pump. Und zwar in jedem Bereich: Das beginnt mit dem Raubbau an den natürlichen Ressourcen, geht über die Energieverschwendung bis hin zur Verschiebung von notwendigen Klimaschutzmaßnahmen zulasten folgender Generationen.
Notwendige Umkehr: Investitionen in die Zukunft
Wie können wir diese Entwicklung stoppen und dann umkehren: In eine Agrar-, Verkehrs-, Bau- oder Energiewende? Letztere ist schon wieder ins Stocken geraten. Auch ich begann mich in den 1990er Jahren für das Energiethema und die Frage der Finanzierung von Projekten mit Erneuerbaren Energien zu interessieren. Die Vermittlung von Beteiligungen an Windkraftanlagen, Biogasanlagen und Solarparks wurde eines meiner Steckenpferde. Als engagierter Beirat in mehreren Windparkgesellschaften habe ich die Höhen und Tiefen dieser Energieerzeugung kennengelernt. Seit 2009 engagiere ich mich als Unternehmer im Bereich der Projektentwicklung für PV-Dachanlagen und Solarparks auf Freiflächen sowie für die Planung und den Bau energieeffizienter Gebäude. 2017 habe ich mich zum Fachberater für „Nachhaltiges Investment“ weitergebildet. Mittlerweile sind auch die Vermögens- und Finanzberater der Geldinstitute verpflichtet, ihre Kunden auf nachhaltige Alternativen hinzuweisen und entsprechende Produkte anzubieten.
Die drei Säulen: Ökologie, Ökonomie, Soziales
Wie alle aktuellen Themen – denken wir nur an die Mietpreisdiskussion und fehlenden bezahlbaren Wohnraum für alle – hat auch das Energiethema nicht nur eine ökologische Seite. Erneuerbare Energien müssen auch wirtschaftlich finanzierbar sein, und jeder sollte sich Ökostrom leisten können. Ökologie, Ökonomie und Soziales bilden die drei Säulen der Nachhaltigkeit. Umgekehrt sollten Geldanlagen heute nicht nur eine finanzielle Rendite, sondern auch positive Wirkungen für Menschen, Umwelt und Natur erzielen. Die drei Kriterien für eine solche Geldanlage folgen diesem Gedanken und finden sich in der Praxis wieder als ESG Kriterien: Environmental (Umweltziele), Social (soziale Ziele) und Governance (Unternehmensführung). Ein anderer Kriterienkatalog, der ebenfalls diese drei Bereiche berücksichtigt, sind die in der UN-Agenda 2030 verankerten 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals = SDGs).
Geld mit Wirkung: Investition und Impact
Werden bei der Geldanlage diese Kriterien berücksichtigt, erzielen sie auch eine Wirkung – in einem der drei Bereiche oder idealerweise in allen. Letzteres ist umso wahrscheinlicher, wenn die Anleger mittel- und langfristig in die Infrastruktur vor Ort investieren, um dort die Wirtschaft nachhaltig zu stärken: etwa durch den Bau von Kitas oder Solarparks. So erfüllt z.B. eine Investition in erneuerbare Energien in hohem Maße gleich mehrere Bedürfnisse: Sie unterstützt eine sichere und nachhaltige Form der von Importen unabhängigen Energieversorgung und ermöglicht
zugleich langfristigen Klimaschutz. Als Anlageformen kommen etwa alternative Investmentfonds in erneuerbare Energien, Anleihen nachhaltig agierender Unternehmen oder (zur Eigenfinanzierung) ein alternatives Crowdinvestment infrage. In jedem Fall gibt es für grünes Geld auch faire Zinsen.
Forum Nachhaltige Geldanlagen: www.forum-ng.org/de
Forum Nachhaltig Wirtschaften: www.forum-csr.net
ECOreporter – Magazin für nachhaltige Geldanlagen: www.ecoreporter.de
Ratgeber „Wo der Euro den Boden berührt – nachhaltig anlegen, aber wie?“ www.nachhaltig-anlegen.de

Andreas Mankel
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