There’s no business like show business. Was leicht dahingesagt klingt, beinhaltet eine manchmal unterschätzte Wahrheit. Denn in seinem Kern ist das Unterhaltungsgeschäft eben auch harte unternehmerische Arbeit. Die beiden bekanntesten Bonner Theatermacher können davon ein Lied singen.
„Es passiert immer mal wieder, dass Leute uns fragen, was wir denn tagsüber so machen“, erzählen Knut Vanmarcke und Dirk Vossberg-Vanmarcke gerne mit einem Augenzwinkern. Die Hausherren von Malentes Theater Palast nehmen es mit Humor: „Wer zu uns ins Theater kommt, bezahlt dafür, uns beim Spaßmachen, Tanzen, Singen und Schauspielen zuzusehen. Dass wir ganz nebenbei noch ein Unternehmen leiten, kommt einem da nicht unbedingt als Erstes in den Sinn.“
Dabei sind die beiden Entertainer nicht nur die Stars der seit 2018 bestehenden Spielstätte in einem historischen Spiegelzelt, sondern fungieren zusätzlich als Gründer, Direktoren, GmbH-Geschäftsführer, Arbeitgeber und Kreativchefs. Über 30 Mitarbeiter sind für den Betrieb im rechtsrheinischen Bonn-Beuel tätig. „Wenn wir nicht gerade auf der Bühne stehen, leiten wir ein ganz normales Unternehmen mit all seinen Herausforderungen und Nöten“, erklären die Vanmarckes.
Die Arbeitswoche hat sieben Tage
Gespielt wird in Malentes Theater Palast regulär von Donnerstag bis Sonntag. „Das heißt aber nicht, dass wir zwischen Montag und Mittwoch die Beine baumeln lassen“, betonen die Hausherren. Administrative Schreibtischarbeit verzehrt manche Tage vollständig. Hinzu kommt ein randvoller Terminkalender und straffer Zeitplan, in dem für Privates wenig Platz ist. „Eigentlich arbeiten wir immer“, berichten die Entertainer. Denn neben den unternehmerischen Inhalten gebe es schließlich noch das eigentliche Kerngeschäft – die kreative Arbeit.
Ihre Programme schreiben die Vanmarckes allesamt selbst. Dafür verlassen sie auch schon einmal das heimatliche Bonn, mieten sich für ein paar Tage eine Ferienwohnung in Belgien und fabulieren über die nächste Malente-Show. „Wir brauchen einfach den Abstand, um uns ganz auf die kreative Arbeit konzentrieren zu können.“ Dass Handy und Mailpostfach selbst dann nicht so ganz stillstehen, sei der Notwendigkeit geschuldet, dass zu Hause eben ein laufender Betrieb auf sie warte. Mit romantischem Dichtertum hat das wenig zu tun.
Zwei Jahre Planung im Vorhinein
Die Unternehmer profitieren dabei von ihrer kreativen Schaffenskraft: „Zum Glück dauert es bei uns nicht zu lange, ein Stück zu konzipieren, wenn wir einmal die zentrale Idee entwickelt haben.“ Die eigentliche Arbeit beginnt danach. Kostüme, Kulisse, Musik, Maske, Licht und Sound – alles muss mit den jeweiligen Mitarbeitern geplant und umgesetzt werden, denn in einer Malente-Show kommt nichts von der Stange. Bevor die Proben beginnen können, ist alles andere bereits fertig. Dazwischen liegen Monate. Die jeweilige Premiere ist dann sozusagen die Kür.
„Inzwischen planen wir für zwei Spielzeiten im Vorhinein“, sagen die beiden, die ihr Haus noch mindestens zehn Jahre führen wollen. „Wir wissen also bereits, was wir 2026 auf die Bühne bringen werden.“ Das sei auf der einen Seite beruhigend und sorge für langanhaltende Vorfreude. Auf der anderen Seite halte es einem beständig vor Augen, wie viel Arbeit da noch vor einem liege – und das ganz unabhängig vom Alltagsgeschäft des Theaterbetriebs. Positiv gewendet sehen die Vanmarckes darin aber auch einen klaren Vorteil: „Wenn wir eines ganz sicher nicht kennen, dann ist das Langeweile.“
Zum Unternehmen:
Seit 2018 bietet Malentes Theater Palast in einem historischen Spiegelzelt in Bonn-Beuel Shows und Revuen, die jährlich rund 40.000 Besucher anziehen. Zusätzlich kann die Location für ein persönliches Event angemietet werden.
Mehr Informationen unter:
www.theaterpalast.de