Die Umsatzanteile von Bargeld sinken und die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch beschleunigt. Im Zahlungsverkehr am Point-of-Sale und im Internet gibt es hier für viele Unternehmen noch unentdecktes Optimierungspotenzial, um das tägliche Geschäft zu erleichtern.
Man muss ja nicht gleich so weit gehen wie Max Kugel. Anfang 2021 schaffte der Bäckerei-Besitzer in seinem Ladenlokal in der Bonner Südstadt die Bargeldzahlung ab und sorgte mit diesem Schritt für viel Aufsehen. Seitdem kann man dort nur noch per Karte oder Smartphone bezahlen. Auslöser war die Corona-Pandemie. Der Unternehmer fand, dass bargeldloses Zahlen viel hygienischer sei. In der Tat hat die Pandemie das Einkaufs- und Bezahlverhalten in Deutschland nachhaltig verändert. In den beiden ersten Jahren der Pandemie 2020 und 2021 ging der Trend immer stärker in Richtung Kartenzahlung. Laut der Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2022“ des Kölner EHI Retail Institutes stieg der Karten-Umsatzanteil im stationären Handel seit 2019 von gut 50 auf knapp 60 Prozent. Der Transaktionsanteil der Karten legte von 26,1 auf 37,9 Prozent zu. Wie die Studie weiter zeigt, ist die girocard im vergangenen Jahr mit einem Umsatz von 182,4 Milliarden Euro im stationären Einzelhandel zur stärksten Zahlungsart vor der Barzahlung geworden. Allein 42,4 Prozent des Einzelhandelsumsatzes habe der Marktführer auf sich vereinen können, heißt es in einer Pressemitteilung des EHI Retail Institutes. Dazu kämen weitere sechs Prozent, die ebenfalls über die girocard im unterschriftbasierten SEPA-Lastschriftverfahren abgewickelt wurden. Neun Prozent Umsatzanteil entfallen zudem auf Kreditkarten. Der Baranteil geht seit Jahren zurück und lag 2021 nur noch bei 38,5 Prozent.
Neue Zahlungsstandards bei jüngeren Zielgruppen
Das kontaktlose Bezahlen mit Karte und zunehmend auch per Smartphone und Smartwatch wird offenbar zum Standard. Das gilt im Übrigen nicht nur für den stationären Einzelhandel. Auch in Apotheken und Arztpraxen, in der Gastronomie, an Tankstellen oder beim Bezahlen von Lieferdiensten an der Haustür ist bargeldloses Bezahlen längst üblich und insbesondere bei jüngeren Zielgruppen gewünscht. Die Vorteile bargeldloser Transaktionen für beide Seiten liegen auf der Hand. „Im Geschäft oder beim Kunden zu Hause wird mehr Umsatz generiert, weil die Kartenzahlung Spontankäufe und -aufträge ermöglicht, man muss nicht warten, bis der Kunde die Rechnung bezahlt, und hat am Ende des Tages weniger Bargeld in der Kasse“, zählt das handwerksblatt.de in einem Beitrag vom Februar auf. Zudem werde vermieden, dass Falschgeld in der Kasse landet, dass die Kasse gestohlen wird oder dass das Geld auf anderen Wegen „abhanden“ kommt. Der vielleicht wichtigste Aspekt: „Der Betrieb kann neue Kunden gewinnen“, heißt es in dem Beitrag, „wenn er innovative Bezahlverfahren akzeptiert.“
Einstieg unkompliziert möglich
Digitale Payment-Lösungen sind heute also besonders wichtig. Trotzdem gibt es nach wie vor Betriebe, in denen ausschließlich bar bezahlt werden kann. Oft scheuen die Betreiberinnen und Betreiber die Kosten oder den Aufwand für die technische Umrüstung. „Dabei hält sich der Aufwand wirklich in Grenzen“, betont Thomas Hoffend, Leiter Payment Solutions der Sparkasse KölnBonn. Die Sparkasse KölnBonn bietet gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern kleinen und mittleren Handels- und Dienstleistungsunternehmen alles, was sie für die bargeldlose Zahlungsakzeptanz brauchen. Zum Beispiel den „Digitalen POS“ (POS: Point-of-Sale) als intelligente Kassenkomplettlösung oder die „Sparkasse POS“-App, durch die das Smartphone im Handumdrehen zum mobilen Kartenlesegerät wird.
Das intelligente Kassensystem „Digitaler POS“ digitalisiert alle Prozesse – von der Bestellung und dem Kassieren über Inventur, Tisch- und Terminreservierungen bis hin zu Treueprogrammen sowie der Personalplanung. Damit sparen die Nutzerinnen und Nutzer Zeit und Arbeit, können auf teure Einzelkomponenten verzichten und nutzen die zusätzlichen Umsatzchancen. Spezielle Ausführungen gibt es für das Gastro- und Dienstleistungsgewerbe sowie den Einzelhandel. Wer beispielsweise seine Waren auf einem Wochenmarkt anbietet oder an mobilen Verkaufsständen oder wer für seine Dienstleistungen unterwegs kassiert, z.B. mit einem Taxiunternehmen, für den ist die App „Sparkasse POS“ interessant. Denn mit deren Hilfe lässt sich ein Smartphone mit Android-Betriebssystem einfach zum mobilen Kartenlesegerät umfunktionieren – ganz ohne zusätzliche Hardware. Damit empfangen Nutzerinnen und Nutzer bargeldlose Zahlungen schnell, unkompliziert und von wo sie wollen. Die Kundschaft profitiert davon, selbst kleine Beträge per Karte begleichen zu können – Zahlbeleg per QR-Code inklusive.
Bezahlen per Smartphone wird immer beliebter
Die modernen Bezahlterminals können Kontaktloszahlungen und alle relevanten Kartenarten verarbeiten. Auch Zahlungen mit dem Smartphone oder der Smartwatch sind damit einfach möglich. Die Nachfrage nach solchen Geräten nimmt rasch zu, auch hier war Corona ein Beschleuniger. Bei jüngeren Zielgruppen – und nicht mehr nur dort – ist speziell das Bezahlen per Smartphone oder Smartwatch immer beliebter. „Auf Dauer können die Geschäftsleute diesen Ruf nicht überhören“, glaubt Maximilian Hutzler, Payment-Experte der Sparkasse KölnBonn. „Denn mit dieser zeitgemäßen Methode geht das Bezahlen noch bequemer und schneller.“ Insbesondere Branchen mit einem hohen Anteil von kleineren Beträgen, wie etwa die Gastronomie, würden davon profitieren. „Die Akzeptanz von kontaktlosem Bezahlen nimmt rasant zu“, beobachtet Hutzler, „und die Geschäftsleute sollten aktiv damit werben, dass dies bei ihnen möglich ist. Das dient der Kundenbindung und trägt zu einem positiven Image bei.“
Payment im Online-Handel
Auf den richtigen Zahlungsmix kommt es auch im Onlinehandel an. Immer noch gilt der Moment, in dem die Kunden mit einem vollen Warenkorb an der Bezahlschranke stehen, als heikler Augenblick. Nicht selten brechen sie hier ihren Einkauf in letzter Sekunde ab, nämlich dann, wenn die folgenden Schritte zu kompliziert erscheinen oder nicht die gewünschte Zahlmethode angeboten wird. Deshalb sorgt die Sparkasse KölnBonn mit ihren Dienstleistern dafür, dass es an dieser entscheidenden Stelle möglichst ohne Hürden weitergeht. Mit dem Payment-Mix vom S-Händlerservice kann jeder Kunde zahlen, wie er oder sie will. Der Service bietet alle wichtigen Zahlungsarten für den elektronischen Handel:
- Kartenbasierte Zahlungsarten: Unterstützt werden alle weltweit gängigen Kreditkarten-Marken sowie Zahlungen über E-Commerce-fähige Debitkarten. Der Service beinhaltet zudem die heute üblichen „3-DSecure“-Sicherheitsverfahren, mit denen sich Zahlungsausfälle reduzieren lassen und die der Betrugsprävention dienen.
- Kontobasierte Zahlungsarten: Die Kunden können daneben per Rechnung, Vorkasse, Nachnahme oder SEPA-Lastschriftverfahren zahlen, wenn sie das möchten. Der Service automatisiert die Geschäftsprozesse und reduziert den manuellen Aufwand auf der Händlerseite erheblich. Dank des „Gesicherten Rechnungskaufs“ entfällt das Risiko des Zahlungsausfalls.
- E-Wallets: Der S-Händlerservice bietet zudem eine Vielzahl an lokalen Zahlungsverfahren, z.B. giropay. Denn je nach Land, aus dem die Kunden online einkaufen, weichen Bezahlpräferenzen teils deutlich voneinander ab. So können Unternehmen über ihren Online-Shop ihren Payment-Mix an die lokalen Gewohnheiten der Zielmärkte anpassen.
- Weitere Zahlungsarten: Auf Wunsch lassen sich mit dem S-Händlerservice weitere Zahlungsarten in das Shopsystem integrieren. Darunter fallen alternative Anbieter für den Kauf auf Rechnung, Ratenkauf, Lastschrift im E-Commerce oder auch Klarna.
Weitere innovative Zahlungsmöglichkeiten im E-Commerce
Wer einen Onlineshop betreibt, kann seinen Kunden auch die Bezahlfunktion von Apple Pay anbieten. Damit zahlen diese besonders bequem, ganz ohne Eingabe von Karten und Adressdaten. Zuvor müssen sie lediglich einmalig ihre Kredit-/Debitkarte oder ihre girocard zu Apple Pay hinzufügen. In Onlineshops und Apps wählen sie dann einfach während des Bezahlvorgangs die Bezahlmethode „Apple Pay“ aus. Anschließend wählen sie in der Wallet-App ihres iPhones aus den hinterlegten Karten die gewünschte Karte aus und geben die Zahlung durch Touch ID, Face ID oder den Gerätecode frei. Zwei weitere Bezahlmethoden eignen sich zudem als unkomplizierter Einstieg in den Onlinehandel für Anbieter, die keinen eigenen Webshop haben.
Variante 1: der Zahlungslink. Nach einer Bestellung erstellt die Händlerin oder der Händler einen individuellen Link inklusive einer Bestellübersicht und Auswahl an Zahlungsarten und verschickt ihn auf dem gewünschten Kanal des Kunden, also etwa per E-Mail oder WhatsApp. Der Kunde oder die Kundin gelangt mit einem Klick auf eine sichere Zahlungsseite in der Optik der Marke des betreffenden Händlers. Dann wählt er seine bevorzugte Zahlungsart und schließt den Kaufvorgang ab. Die Händlerin oder der Händler kann die Transaktion mithilfe einer ID im webbasierten Händlerportal bearbeiten.
Variante 2: Auch Mailorder/Telefonorder ist für kleinere Betriebe interessant, die noch nicht über einen Webshop verfügen. Über ein virtuelles Terminal lässt sich die Zahlungsabwicklung telefonischer und schriftlicher Bestellungen unkompliziert abwickeln. Der Zugang erfolgt dabei webbasiert über das sogenannte „PAYONE Merchant Interface“, kurz: PMI. Darüber können alle zahlungsrelevanten Informationen wie Konto- und Kartendaten des Kunden direkt erfasst werden. Zudem lassen sich Zahlungen sicher auslösen und verwalten. Der Datentransfer ist durch SSL gesichert, alle Transaktionen werden in Echtzeit autorisiert.