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Corona-Pandemie und Hochwasser: Hilfe für Unternehmen in Krisenzeiten

Corona-Pandemie und Hochwasser: Hilfe für Unternehmen in Krisenzeiten

Die eine Krise – die Corona-Pandemie – ist noch nicht vorüber, da geraten viele Unternehmen aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wegen des Hochwassers erneut in Schieflage. Als Helfer sind auch die Banken und Sparkassen gefragt, wie das Beispiel der Sparkasse KölnBonn zeigt.

Für Uwe Borges war schon zu einem frühen Zeitpunkt der Corona-Pandemie klar: „Nicht nur der Staat, auch wir als regionale Sparkasse tragen Verantwortung dafür, den Unternehmen, die unverschuldet in die Krise geraten sind, schnell und unbürokratisch zu helfen“, sagt der Firmenkundenvorstand der Sparkasse KölnBonn. „Wir wollen so viele Unternehmen hier in der Region wie möglich in diesen schwierigen Zeiten wirksam unterstützen. Das ist unser Beitrag zur gemeinsamen Bewältigung der Krise.“ Die durch die Corona-Pandemie verursachte Wirtschaftskrise ist in der Tat immens und in den zurückliegenden Jahrzehnten beispiellos. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (destatis) führten der Ausbruch der Pandemie und der damit einhergehende erste Lockdown im Frühjahr 2020 zusammen mit dem zweiten (Teil-)Lockdown im Zuge der zweiten Pandemiewelle zum Jahresende zu einem Rückgang des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts um 5%. Auch die Konsumausgaben der privaten Haushalte gingen um rund 5% zurück – laut destatis der stärkste Rückgang seit Jahrzehnten. Bestimmte Branchen waren besonders betroffen, etwa der Tourismus, das Hotelund Gaststättengewerbe sowie die Veranstaltungsbranche. Doch in den ersten Monaten der Pandemie führten etwa unterbrochene internationale Lieferketten dazu, dass auch viele Betriebe anderer Branchen zwischenzeitlich in Schwierigkeiten gerieten.

Flexibles Handeln in der Krise

Noch bevor die angekündigten Hilfen des Bundes EndeMärz vergangenen Jahres im Bundestag beschlossen wurden, befasste sich deshalb in der Sparkasse KölnBonn, Deutschlands drittgrößter Sparkasse, ein eigenes Team mit der Umsetzung konkreter Unterstützungsmaßnahmen. Dazu wurde binnen kürzester Zeit ein digitales Tool für die Kreditanfrage gebaut. Dadurch konnten Firmenkunden auf der Internetseite in wenigen Schritten ihren Liquiditätsbedarf berechnen und online Kredite beantragen. „Das wurde gerade in den ersten Wochen sehr stark genutzt und hat vieles für die Betroffenen vereinfacht“, erklärt Borges, „denn so verfügten sie zu einem frühen Zeitpunkt bereits wieder über Liquidität.“ Ein weiterer Aspekt: KfW-Kredite. Auch hier half die Sparkasse unbürokratisch. Sobald Firmenkunden über die Sparkasse einen KfW-Kredit beantragt und diese den Antrag positiv geprüft hatte, zahlte sie den jeweiligen Kunden bereits vorab 50% der Kreditsumme aus. Da die Auszahlung der regulären KfW-Mittel längere Zeit in Anspruch nahm, ging das Institut mit fast 200Mio.€ an Krediten für gut 1.500 gewerbliche Kunden in Vorleistung. Bis 30.7.2021 hatte die Sparkasse KölnBonn in der Corona-Pandemie insgesamt
615,7Mio.€ an KfW-Mitteln für 2.301 Kunden zugesagt. Fast 90% des Geldes ist bereits abgerufen worden. Geholfen haben zudem aufgeschobene Ratenzahlungen bei 3.400 Konten im Volumen von 15 Mio. €.

>> Nicht nur der Staat, auch wir als regionale Sparkasse tragen Verantwortung dafür, den Unternehmen, die unverschuldet in die Krise geraten sind, schnell und unbürokratisch zu helfen.<< Uwe Borges, Firmenkundenvorstand der Sparkasse KölnBonn.

Trotz aller Hilfsmaßnahmen rechnet Borges damit, dass vor allem die Betriebe in den besonders betroenen Branchen auch weiterhin wirtschaftlichen Belastungen ausgesetzt sein werden. Er geht davon aus, dass auch Insolvenzen unvermeidbar sein werden. „Deshalb bleibt es das wichtigste Ziel, möglichst vielen Unternehmen durch die Krise zu helfen“, betont der Firmenkundenvorstand der Sparkasse KölnBonn. Dabei bleibe das A und O die persönliche Beratung. „Gerade jetzt zahlt sich eine langjährige, vertrauensvolle Kundenbeziehung zur Sparkasse als Hausbank aus“, findet Borges. Vorrangig geht es dabei um die Sicherung der Liquidität der Firmenkundschaft. Neben den Hilfsprogrammen macht die Sparkasse deshalb individuelle Vereinbarungen möglich. „Diese müssen natürlich auf die spezischen Verhältnisse des jeweiligen Betriebs ausgerichtet sein und können unter Umständen verschiedene Finanzierungsbausteine sinnvoll einbinden“, erläutert Borges. Im Einzelfall seien auch Anpassungen der Finanzierungsmodalitäten denkbar, daneben auch andere Möglichkeiten, Liquiditätsspielräume zurückzugewinnen. Ein großer Kreis von gewerblichen Kunden wird vom Business Center der Sparkasse mit 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. „Es war im vergangenen Jahr mitten in der Pandemie ein Fels in der Brandung und hat seine Bewährungsprobe voll und ganz bestanden, weil viele gewerbliche Kunden den direkten Draht für Beratung und Kredit suchten“, resümiert Ulrich Voigt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse KölnBonn. Entsprechend hoch sei das Aufkommen an Telefonaten, Mails und Video-Chats gewesen. „Aber wir haben das bewältigt bekommen und die Kunden waren zufrieden. Insgesamt haben wir von unseren Firmenkunden sehr viel Lob für unser exibles Handeln in der Krise erhalten.“

Hochwasser in Nordrhein-Westfalen stürzt Firmen erneut in die Krise

Auf diesen Lorbeeren ruht sich die Sparkasse nicht aus, denn seit Mitte Juli sind erneut besondere Hilfsbereitschaft und Flexibilität gefragt. Der Grund: Die Hochwasserkatastrophe, die am 14. und 15.7. binnen weniger Stunden zahlreiche Menschenleben kostete, hunderte von Privat- und Gewerbeimmobilien zerstörte sowie Landschaften und Infrastruktur verwüstete. „Der Weg zurück zu bewohnbaren Dörfern und Städten ist weit und wird zudem viel Geld kosten“, erklärte Voigt wenige Tage nach der Katastrophe. „Wir haben im Kreis unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele Geschädigte, die die Notlagen vor Ort aus eigener Erfahrung kennen. Gleichzeitig ist die Tatkraft der Helfenden vor Ort bewundernswert, ebenso die Solidarität untereinander. Wir fühlen mit den Menschen vor Ort und wollen als Unternehmen helfen.“ Deshalb startete die Sparkasse Köln-Bonn bereits am 16.7. ein Soforthilfeprogramm mit zinsfreien Darlehen. Betroene Privatkunden können zinsfreie Kredite von 2.500 bis zu 80.000 € beantragen. Auch von der Hochwasserkatastrophe betroene Firmenkunden können sich an die Sparkasse wenden, das Soforthilfeprogramm gilt auch für sie. Bis Redaktionsschluss wurden bereits rund 400Kredite für Privat- und Firmenkunden zugesagt. Die Soforthilfe kann auch weiterhin schnell und unbürokratisch in Anspruch genommen und nach Feststellen des Versicherungsfalls mit dem Schadensausgleich durch die Versicherung zurückgezahlt oder gemindert werden. Zudem steht die Sparkasse KölnBonn – Stichwort: Hausbankprinzip – für ihre gewerblichen Kunden bereit, wenn diese aus Katastrophengründen öentliche Fördermittel der NRW.Bank in Anspruch nehmen wollen. Darüber hinaus ist seit dem 23.7. in Kall in der Eifel in Kooperation mit der Kreissparkasse Euskirchen eine Mobile Filiale der Sparkasse KölnBonn im Einsatz, um die örtliche Bevölkerung mit Bargeld zu versorgen. Vier Kolleginnen und Kollegen unterstützen zusätzlich die Belegschaft der Kreissparkasse im Kreis Euskirchen. Die Sparkasse KölnBonn ermöglichte auch rund 100 Kindern aus den Hochwassergebieten rund ums Ahrtal einen sorgenfreien Tag im Kölner Zoo – sie spendierte den Eintritt und das Mittagessen. Und nicht zuletzt packten einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch selbst mit an. Am 30. und 31.7 machten sich im Rahmen eines spontanen „Social Days“ insgesamt fast 80 Beschäftigte, Angehörige und Freunde auf den Weg ins Ahrtal und halfen in Kreuzberg und Altenburg bei den Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe.

Kontakt zu den Hilfsprogrammen
(Corona und Hochwasser):
Sparkasse KölnBonn
BusinessCenter
022122690900
businesscenter@sparkasse-koelnbonn.de
Stand: 22.09.2021 10:18