Eine Pflicht zur Kartenzahlung gibt es nicht. Viele gute Gründe für den freiwilligen Einsatz moderner Bezahlsysteme hingegen schon. Doch wann macht welches System Sinn? Wir klären auf.
Die Deutsche Steuergewerkschaft forderte vor Kurzem eine Pflicht zur Kartenzahlung, um Steuerbetrug zu bekämpfen. Doch in Deutschland besteht keine solche Verpflichtung. Durch die Vertragsfreiheit können Betriebe selbst entscheiden, welche Zahlungsmethoden sie akzeptieren. Dennoch gibt es viele gute Gründe, Kunden mehr Optionen beim Bezahlen anzubieten. Neben der Zeitersparnis beim bargeldlosen Bezahlen und der Vereinfachung des Geschäftsalltags lockt vor allem die Aussicht auf höhere Umsätze.
Deutschland liebt Bargeld – aber nicht mehr so sehr wie früher
Obwohl Deutschland als „Bargeldland“ gilt, zeigt sich ein klarer Trend: Immer mehr Menschen bezahlen lieber mit Karte oder Smartphone. 2023 wurden knapp zwei Drittel der Umsätze im Einzelhandel bargeldlos abgewickelt – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2018, als noch die Hälfte bar bezahlt wurde. Besonders seit der Pandemie steigen Kartenzahlungen rasant. Ein „Cash only“-Schild sorgt inzwischen bei vielen Kunden für Unmut. Laut einer Umfrage ärgert sich ein Drittel darüber, wenn nur Bargeld akzeptiert wird. Bei den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar 50 Prozent, und viele aus dieser Generation meiden bewusst Geschäfte ohne Kartenzahlung. Fast die Hälfte dieser Altersgruppe bevorzugt das Bezahlen per Smartphone oder Smartwatch, während nur noch ein Viertel primär auf Bargeld setzt.
Kartenzahlung: Einfacher, als viele denken
Die Mehrheit der Konsumenten wünscht sich eine Kartenzahlungspflicht. Handel und Gastronomie sollten darauf reagieren, um Kundenzufriedenheit zu sichern. Wer keine beliebten Zahlungsmethoden anbietet, riskiert, Kundschaft und Umsatz zu verlieren. Doch oft scheuen kleine Geschäfte und Start-ups den Einstieg in bargeldlose Bezahlsysteme. Viele glauben, die Technik sei kompliziert oder die Kosten zu hoch.
Doch moderne Systeme sind benutzerfreundlich, leicht zu installieren und für fast jedes Geschäftsmodell geeignet. Kartenlesegeräte lohnen sich oft schon ab einem geringen monatlichen Umsatz. Alternativ gibt es Systeme ohne Fixkosten oder die Möglichkeit, ein Firmen-Smartphone mit einer App in ein mobiles Kartenlesegerät zu verwandeln. Diese Lösungen sind besonders praktisch für Betriebe, die mobil arbeiten, wie Imbisse, Verkaufsstände, Taxis oder Handwerksbetriebe.
Passende Lösungen für jeden Betrieb
Das richtige Modell hängt vom Einsatzbereich ab. Wer sich die Mühe der Eigenrecherche sparen möchte, kann die Beratung durch Experten nutzen. Die Sparkasse KölnBonn bietet sowohl klassische Terminals für den Einsatz am Point of Sale als auch mobile Geräte – wie beispielsweise die App S-POS als einfache Lösung für unterwegs. Zudem unterstützt die Sparkasse Betriebe bei Installation, Schulung und Auswahl des passenden Systems.
Fazit: Mit flexiblen Bezahlmöglichkeiten sichern Unternehmen nicht nur ihren Umsatz, sondern machen den Alltag für sich und ihre Kundschaft einfacher.
Smarter bezahlen – fünf Vorteile moderner Bezahlsysteme:
- Kundenerwartungen erfüllen: Kunden bevorzugen Kartenzahlungen, die mittlerweile 40 Prozent der Transaktionen ausmachen. Ohne EC-Terminal droht der Verlust von Kunden an die Konkurrenz.
- Zeit und Aufwand sparen: Kartenzahlungen reduzieren den Aufwand für Bargeldhandling und verkürzen Wartezeiten an der Kasse.
- Sicherer und effizienter: Mitarbeiter müssen kein Bargeld zur Bank bringen, was Zeit spart und das Risiko von Einbruch und Diebstahl senkt.
- Zukunft sichern: Elektronische Bezahlsysteme sind essenziell, da Bargeldnutzung in Deutschland abnimmt.
- Einfachere Abrechnung: Kartenzahlungen bieten eine klare Transaktionsübersicht und erleichtern die Kassenabrechnung.
Smartphone als Kassenterminal? Auch das geht!

Ob Bezahlen per klassischem Terminal im Geschäft oder mobil von unterwegs: Was moderne Kassenterminals heute leisten können und ob Installation und Bedienung tatsächlich Hürden sein müssen, erläutert Alexandra Abdrabbo (links im Bild), Girofachberaterin bei der Sparkasse KölnBonn, im Interview.
Frau Abdrabbo, immer mehr Zahlungen werden kontaktlos getätigt. Ist dies mit jedem klassischen oder mobilen Terminal möglich?
Ja, jedes Terminal, das wir anbieten, kann Kontaktloszahlungen und alle relevanten Kartenarten verarbeiten. Auch Zahlungen mit dem Smartphone oder Smartwatch sind damit einfach möglich.
Gibt es auch Geräte die sich für den mobilen Einsatz unterwegs eignen?
Ja, für jene, die viel unterwegs sind oder auch für Einsteiger bieten wir die App S-POS an. Mit der S-POS-Lösung kann man das Firmen-Smartphone ganz einfach per App zum Kassenterminal umfunktionieren. Bislang ging dies nur mit Android-Geräten. Seit kurzem funktioniert die App mit der Funktion Tap to Pay auch mit dem iPhone. Aber auch mit anderen mobilen Terminals ist das möglich. Für jene, die auch in ihren Geschäftsräumen mobil kassieren möchten oder anspruchsvollere Anforderungen haben, bieten wir viele weitere Lösungen an. Welche Variante für wen die optimale ist, sollte man aber auf jeden Fall in einem Beratungsgespräch klären.
Ob Gastronomie oder Ladenlokal: Für viele stellen die Themen technische Installation vor Ort und Schulung der Mitarbeiter auf ein neues Kassenterminal Hürden dar. Wie kompliziert ist die Technik tatsächlich?
Die Installation vor Ort ist unkompliziert. Unsere Terminals sind zu 99 Prozent vorkonfiguriert. Nur das Stromkabel und das WLAN müssen noch verbunden werden. Wir bieten an, mit einem Kassenterminal im Unternehmen vorbeizukommen, und den Mitarbeitern zu erklären, wie bargeldloses Bezahlen funktioniert.
Vielen Dank für das Gespräch.
Zum Unternehmen:
Die Sparkasse KölnBonn bietet mit den Spezialistinnen und Spezialisten der „payment solutions“ eine Rund-um-Beratung für Firmenkunden und -kundinnen zum Thema „moderner Zahlungsverkehr“.
Kontakt: Tel. 0221 226-98535
Weitere Informationen unter:
www.sparkasse-koelnbonn.de/s-pos